29-11-2009, 06:55
Zitat:Christliche Religionslehren haben damit so ihre Probleme und hinken damit der Gesellschaft hinterher. Ethisch können sie Zins eigentlich nicht mehr ablehnen ...
Die Aufgabe, einen fairen Zins zu definieren, liegt beim Gesetzgeber.
Vor einigen Jahren hat der Gesetzgeber, der Wucherzinsen schon längst verurteilte, ein uraltes biblisches Entschuldungskonzept wiederaufgenommen und zum Gesetz erklärt.
Auch für den Privaten ist es nun möglich, nach "sieben Jahren" aus der Schuldenfalle zu entkommen.
Damit ist die Diskussion aber sicher nicht zu Ende. Dringender Bedarf, an ethischer Bewertung und gesetzlicher Entwicklung liegt im Bereich des Wohneigentums. (Die USA setzen da ein deutliches Signal).
Wer heute Wohneigentum mit Hilfe eines verzinsten Kredites erwirbt, zahlt bei entsprechend langer Laufzeit wesentlich mehr (50%?), als seine Wohnung wert ist. Gleichzeitig findet auf dem Papier eine Geldvermehrung statt, die keinesfalls durch Wertsteigerung der Wohnung abgedeckt ist.
Den Zins-Gewinn bekommen die Eigentümer der Bank, das Risiko trägt der Zinsnehmer und seine Familie und die Gemeinschaft der Steuerzahler.
Und ebenfalls überdenkenswert ist der unterschiedliche Zinssatz, den die Bank zahlt und den sie kassiert (1,5%? und 17%?)
Bei ihren eigenen Banken könnten die Kirchen hier durchaus nach anderen, nach eigenen ethischen Grundsätzen suchen.
Gruß Dornbusch