19-11-2009, 21:53
(19-11-2009, 20:06)humanist schrieb: [quote='petronius' pid='65324' dateline='1258653570']
aber wird jedes system ab einer bestimmten komplexität deterministisch chaotisch, d.h., geringste abweichungen in den ausgangsbedingungen rufen riesige unterschiede im ergebnis hervor. das heißt: selbst wenn wir alle randbedingungen kennten und mit einkalkulieren könnten (was praktisch ja auch nicht gegeben bzw. möglich ist), könnten wir nichts vorherberechnen, weil wir die größe, den wert der bedingungen nicht exakt wissen bzw. bestimmen können
Zitat:Bei deterministischem Chaos sind zwar nicht mehr eindeutig die Ursachen feststellbar,
es bleibt trotzden deterministisch
selbstverständlich. die eindeutige ursachenfeststellung scheitert allerdings bereits ohne chaotische zustandsänderung an der nicht erfaßbaren komplexität realer systeme. nicht umsonst werden naturwissenschaftliche experimente immer so aufgebaut, daß bis auf bestenfalls nur einen einflußparameter alle übrigen ausgeschaltet werden. hängt etwa ein phänomen von druck, temperatur, strahlungsdichte und konzentration ab, so muß ich druck, temperatur und strahlungsdichte im experiment absolut konstant halten, um im sinne der eindeutigen ursachenfeststellung den konzentrationseinfluß qua messung zu quantifizieren
(19-11-2009, 20:06)humanist schrieb: Bleibt die Frage offen, welches Einfluss Quantenprozesse tatsächlich auf das Gehirn haben,
oder wie von Stenger gesagt, im Gehirn keine Rolle spielen.
Tun sie das nicht, wäre das Gehirn als deterministisch anzusehen.
das stimmt wohl. ob nun aber der denk- oder erkenntnisprozeß nicht noch durch auf die gehirnfunktion aufsetzende eventuell nichtdeterministische psychische abläufe bestimmt wird, können wir wohl nicht entscheiden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)