18-11-2009, 01:05
(16-11-2009, 13:42)Maik schrieb:(16-11-2009, 00:38)Nur ein Gast schrieb: also , alles hat konsequenzen am ende. egal was du machst und wofür du dich entscheidest.
Aber es ist unreif das als Widerspruch zum freien Willen zu sehen.
Die Kategorien "reif" bzw. "unreif" passen hier viel weniger als z.B. "konsequent durchdacht" oder "nicht zu Ende gedacht".
Denn darüber zu reden, dass Ursachen Wirkungen zeitigen, aber gleichzeitig völlig auszublenden, dass diese Ursachen entweder selbst Wirkungen von Ursachen sind (Kausalitätsgesetz) oder aber zufällige Erscheinungen, ist eben einfach "nicht zu Ende gedacht" - und zwar in der gleichen Weise, wie jemand auf die ("berühmte") Frage, wo denn der Strom herkomme, antwortet: "Aus der Steckdose.", es dabei dann aber bewenden lässt und die sich jedem konsequent Denkenden sogleich aufdrängende Frage, wie der Strom denn in die Steckdose hinein käme, völlig ausblendet.
Wenn irgendein Mensch in irgendeiner bestimmten Situation irgendetwas Bestimmtes will, dann ist dies ein Ereignis, welches wie jedes andere Ereignis entweder notwendige Folge hinreichender Ursachen (Kausalitätsgesetz, Satz vom zureichenden Grunde), oder aber sein Zustandekommen ist mit mehr oder weniger großen unverursachten, also zufälligen Anteilen versehen.
Ist das Zustandekommen menschlicher Willensakte eine notwenige Folge hinreichender Ursachen: Wovon soll dieses Zustandekommen der Willensakte dann eigentlich "frei" sein? Dieses Attribut ergibt in diesem Falle gar keinen Sinn.
Ist das Zustandekommen menschlicher Willenakte hingegen mit mehr oder weniger großen unverursachten, also zufälligen Anteilen versehen, dann könnte man es zwar in der Tat als wenigstens teilweise "frei" bezeichnen, doch eben als nichts anderes als "frei" von Ursachen - zufällig eben. Ursachenlos, zufällig zustande gekommene menschliche Willensakte aber besitzen keinerlei ethische Dimension.