15-11-2009, 20:24
(15-11-2009, 20:12)humanist schrieb: Wir wissen also, dass wir nichts wissen.
Wir wissen eine ganze Menge. Nur sind Vorstellungen von sicherem Wissen an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Wir verfügen z.B. über ein großes Repertoire an formal-logischen Werkzeugen, mit deren Hilfe wir aus Erkenntnissen weitere Erkenntnisse sicher herleiten können. In der Naturwissenschaft funktioniert das ganz fabelhaft.
In der Kulturwissenschaft begegnen wir hingegen einer Menge von Begriffen, die sich nicht exakt genug definieren lassen um mit unserem formal-logischen Repertoire herangehen zu können. Begriffe wie Liebe, Gut und Böse, Freiheit, Gott, usw. Hier kann man sagen: Wir wissen nicht, wie man sie exakt definieren sollte. Aber ich denke, dass die Frage nach Wissen hier gar nicht angebracht ist. Hier beginnt der Bereich des Glaubens, wo wir persönliche Entscheidungen treffen müssen.
Trotzdem können wir auch über diese Begriffe eine ganze Menge wissen. Jemand der Theologie studiert hat, weiß sicherlich eine ganze Menge mehr über die Erbsünde als ich...
