15-11-2009, 02:31
Definiert man Atheismus allein durch die Abwesenheit des Glaubens an jedweden Gott, so bin ich Atheist. In erster Linie sehe ich mich aber als Agnostiker. Es gibt für mich nicht den Anlass die 'Aussage' "Es gibt keinen Gott", nicht einmal "Es gibt keinen Schöpfergott" zu vertreten. Ich habe einfach keine Erklärung für den Ursprung der Welt.
Hinter dem Gottesglauben des Einzelnen, sehe ich zuerst die Frage nach dem "Wieso": Die Frage nach dem Ursprung von Welt und Leben und die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz. Hier bietet der Glaube an einen Schöpfergott eine eindeutige Antwort und der Mensch bevorzugt m.E. eine klare Antwort, die er versteht (oder zu verstehen glaubt), gegenüber keiner Antwort.
Verbunden mit dem Glauben an einen solchen Schöpfergott ist es, wie ich finde, plausibel, dass Hoffnungen mit diesem Gott verbunden werden, wie die Hoffnung auf ein weiterleben nach dem Tod. (Auch die Frage "Was passiert, wenn jemand stirbt?" ist eine, die sich wohl fast alle Menschen, die mit Tod konfrontiert werden stellen) Der Glaube spendet so Trost beim Verlust emotional naher Personen. Auch die Hoffnung auf Gerechtigkeit -wo es augenscheinlich auf der Erde ungerecht zugeht- kann mit diesem Gott verbunden werden. Dies führt dann vielleicht zur Idee eines Strafenden/Belohnenden Gottes. Dieser muss aber dann auch ein Maß vorgeben, wonach er Menschen be/verurteilt. Aber woher soll dieses kommen? Die Gemeinschaft hat vielleicht einen geistigen Anführer, der diese Idee diese Gottes besonders gut vermitteln kann. Vielleicht fühlt er sich wirklich von Gott inspiriert, wenn er sein eigenes Wertesystem als das von Gott ansetzt. Vielleicht will er diesem dadurch nur autorität geben. Vielleicht lebt die Gemeinschaft nur nach diesen seinen Regeln und die Verbindung zu Gott beruht auf Legendenbildung um diesen ehemaligen geistigen Führer. Da gibt es wohl massenhaft Möglichkeiten. Die Regeln beruhen aber bei diesen jeweils auf den Vorstellungen einer oder mehrerer Personen der Gemeinschaft und mögen von den Mitgliedern als sehr weise angesehen werden. Es macht diese Vorstellungen und darauf beruhende Gesetze und Regeln nicht unumstößlich.
Meine Intention liegt nicht darin einen Gläubigen von einem Glauben an "seinen" Gott abzubringen, denn ich sehe durchaus einige positive Aspekte im Glauben. Wie Sartre -falls ich dies richtig verstanden habe- hielte ich es für Gut klare Begriffe von Gut und Böse zu haben, die unverrückbar sind (und allseits bekannt, möchte ich hinzufügen). Man kann aber tatsächlich nicht von einer gemeinsamen Basis aller Menschen ausgehen. So muss Gut und Böse in jeder Gesellschaft neu geklärt werden.
Es ist mir nicht möglich mein komplettes Weltbild zu vermitteln. Dieses ist mir selbst nicht bewusst. Bekannt ist mir, dass auch meine Moralvorstellungen einige Widersprüche mit sich bringen. Da vieles nicht ausformuliert ist, wird es nur im Einzellfall ersichtlich. Eine dieser Widersprüchlichkeiten wurde mir gestern noch einmal an konkretem Beispiel klar. (Um Missverständnisse zu vermeiden: dies war außerhalb dieses Forums!)
Hinter dem Gottesglauben des Einzelnen, sehe ich zuerst die Frage nach dem "Wieso": Die Frage nach dem Ursprung von Welt und Leben und die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz. Hier bietet der Glaube an einen Schöpfergott eine eindeutige Antwort und der Mensch bevorzugt m.E. eine klare Antwort, die er versteht (oder zu verstehen glaubt), gegenüber keiner Antwort.
Verbunden mit dem Glauben an einen solchen Schöpfergott ist es, wie ich finde, plausibel, dass Hoffnungen mit diesem Gott verbunden werden, wie die Hoffnung auf ein weiterleben nach dem Tod. (Auch die Frage "Was passiert, wenn jemand stirbt?" ist eine, die sich wohl fast alle Menschen, die mit Tod konfrontiert werden stellen) Der Glaube spendet so Trost beim Verlust emotional naher Personen. Auch die Hoffnung auf Gerechtigkeit -wo es augenscheinlich auf der Erde ungerecht zugeht- kann mit diesem Gott verbunden werden. Dies führt dann vielleicht zur Idee eines Strafenden/Belohnenden Gottes. Dieser muss aber dann auch ein Maß vorgeben, wonach er Menschen be/verurteilt. Aber woher soll dieses kommen? Die Gemeinschaft hat vielleicht einen geistigen Anführer, der diese Idee diese Gottes besonders gut vermitteln kann. Vielleicht fühlt er sich wirklich von Gott inspiriert, wenn er sein eigenes Wertesystem als das von Gott ansetzt. Vielleicht will er diesem dadurch nur autorität geben. Vielleicht lebt die Gemeinschaft nur nach diesen seinen Regeln und die Verbindung zu Gott beruht auf Legendenbildung um diesen ehemaligen geistigen Führer. Da gibt es wohl massenhaft Möglichkeiten. Die Regeln beruhen aber bei diesen jeweils auf den Vorstellungen einer oder mehrerer Personen der Gemeinschaft und mögen von den Mitgliedern als sehr weise angesehen werden. Es macht diese Vorstellungen und darauf beruhende Gesetze und Regeln nicht unumstößlich.
Meine Intention liegt nicht darin einen Gläubigen von einem Glauben an "seinen" Gott abzubringen, denn ich sehe durchaus einige positive Aspekte im Glauben. Wie Sartre -falls ich dies richtig verstanden habe- hielte ich es für Gut klare Begriffe von Gut und Böse zu haben, die unverrückbar sind (und allseits bekannt, möchte ich hinzufügen). Man kann aber tatsächlich nicht von einer gemeinsamen Basis aller Menschen ausgehen. So muss Gut und Böse in jeder Gesellschaft neu geklärt werden.
Es ist mir nicht möglich mein komplettes Weltbild zu vermitteln. Dieses ist mir selbst nicht bewusst. Bekannt ist mir, dass auch meine Moralvorstellungen einige Widersprüche mit sich bringen. Da vieles nicht ausformuliert ist, wird es nur im Einzellfall ersichtlich. Eine dieser Widersprüchlichkeiten wurde mir gestern noch einmal an konkretem Beispiel klar. (Um Missverständnisse zu vermeiden: dies war außerhalb dieses Forums!)
Thomas Paine: "As to the book called the bible, it is blasphemy to call it the Word of God. It is a book of lies and contradictions and a history of bad times and bad men."