12-11-2009, 23:29
(12-11-2009, 23:06)Maik schrieb: Ist Gott wirklich unvollkommen wenn er seinen Kindern einen freien Willen lässt?Hier kommt eine gewisse, sehr enge Auslegung der Vollkommenheit (und anderer Gotteseigenschaften) zum Ausdruck. Gott wäre "unvollkommen" sowohl im Fall, dass ER seinen Geschöpfen die Freiheit nähme, als auch dann, liesse er sie ihnen. Denn etwas wegnehmen, was voher da war ist eine Korrektur am eigenen Werk und damit ein Zeichen der Unvollkommenheit. Und die Freiheit lassen, heißt Zulassen von Dingen, die ER nicht wollte, die ER nicht vorhersehen kann. Das Nachdenken über Gottes Eigenschaften führt im Grunde immer auf solche widersprüchlichen Aussagen. Deshalb: Geben wir zu, wir kennen nur die Tradition. Über Gott sagt das immer nur von Fall zu Fall etwas aus, welches auch durchaus so problembehaftet ist, wie unser Leben. Wir erfüllen die Bundesschlüsse mit Gott am besten dadurch, dass wir unseren Nächsten mit Achtung, Gerechtigkeit, Solidarität, kurz: mit Liebe begegnen.
(12-11-2009, 23:06)Maik schrieb: Hast du dich mal mit fundamentalistischen Atheisten unterhalten? Ich schon. Kaum nimmt man das Wort Gott in den Mund wird man angefaucht, fast so als wolle man den Teufel mit Weihwasser übergiessen. Das ist bei manchen Menschen eindeutig ein wunder Punkt. Und dementsprechend werden sich diese Leute fühlen wenn sie direkt vor Gott stehen. Dann wenn sie direkt vor ihm stehen, werden sie wissen das er wahr ist . Und dann wird ihr Leben vor ihrem Auge ablaufen. Und dann werden sie sich erinnern wie sie mit Gläubigen umgegangen sind.Und Gott wird sagen : Du hattest deine Chance.Wenn du so über Gott berichtest, empfinde auch ich das als SEINE Entheiligung. Woher nimmst du das Recht und den Mut, Dinge zu behaupten, die man einfach nicht wissen kann? Solche Behauptungen aufzustellen hat Tradition, ja. Aber es besteht kein Grund, darauf stolz zu sein. Es gibt viele Wege, das Leben zu bestehen. Der theistische Überbau ist dafür nicht Bedingung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard