05-11-2009, 16:16
(05-11-2009, 15:57)Jakow schrieb: Das grundsätzliche Problem dabei ist, dass in der Bibel eigentlich nicht ein Gebot als solches steht. Nirgends steht "dieses Gebot ist" oder "das folgende Gebot". Darum ist die Frage, was ein Gebot ist, welche Gebote es in der Bibel gibt, wieviele davon usw. im Judentum alles eine Frage der mündlichen Lehre. Selbst im Talmud werden noch keine Gebote aufgezählt, dieses geschah erst viel später und vollständig erstmals durch Maimonides.
So spricht man im Judentum auch nicht von zehn Geboten, sondern vom Zehnwort, aufgrund der dort gemachten unterschiedlichen Aussagen. Die Gebote selbst lauten dann auch manchmal ganz anders als an den entsprechenden Stellen in der Bibel. So ist im Judentum nicht Exodus 20:2 das Gebot, sondern "zu wissen, dass G'tt existiert" (nicht mit Glauben zu verwechseln.
Allerdings sollte Christen hier die Frage beantworten, wie es innerhalb des Christentums gesehen wird und andere ihre Annahmen und Vermutungen hier genauer als solche darstellen.
richtig. wie etwa hr. maimonides die sache sieht, ist wohl nicht petras anliegen. wenn es auch nicht uninteressant ist
nach allgemeinem sprachverständnis stehen in der bibel selbstverständlich "gebote als solche". die formulierung "du sollst" (z.b. "keine anderen Götter neben mir haben", 2.mos.20,3) ist schließlich nicht als unverbindliche empfehlung gemeint. richtig ist allerdings, daß keine gebote 1-10 aufgelistet sind
und eine kurze anmerkung in sachen logik kann ich mir doch nicht verkneifen: ein gebot, "zu wissen", was man höchstens glauben kann, ist natürlich unsinnig
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

