05-11-2009, 15:19
(05-11-2009, 14:51)petronius schrieb:(05-11-2009, 14:29)DureeTotale schrieb: Mit diesen Gedanken gleiten wir bereits wieder sanft von der Frage nach der Freiheit des Willens in das Gebiet der Frage nach der Freiheit des Tuns, was auch wenig verwunderlich ist, da beide Aspekte natürlich eng miteinander verwoben sind...
das ist sehr freundlich formuliert. denn tatsächlich ist es ja so, daß in all den fällen, wo so gern auf den "freien willen" abgehoben wird, es eigentlich um die "freiheit des tuns" geht
Na ja, nicht ganz. Denn in die ethische Bewertung des Tuns und Lassens gehen natürlich auch die Umstände mit ein, welche mein Wollen begrenzen, mich also z.B. nicht das tun lassen, was ich tun wollte und darum auch täte, wenn ich es denn tun könnte.
In diesem Sinne müsste man dein Gleichnis:
(05-11-2009, 14:51)petronius schrieb: ganz platt: hätte eva zwar den apfel essen wollen, aber einfach die schnauze gehalten und ihren vitaminbedarf anderweitig gestillt - wir säßen alle noch erkenntnislos im paradies :icon_cheesygrin:
wie folgt umformulieren:
Hätte Eva den Apfel zwar gerne essen wollen, wäre aber wegen der zu hoch hängenden Frucht oder zu kurzen Armen (oder wegen beidem...) nicht daran gekommen, dann hätte es - trotz super bösem Willen der Eva - keinen Sündenfall gegeben, und Adam und Eva (nicht wir - uns hätte es, nach Lage der in der Bibel beschriebenen Dinge, in diesem Falle ja gar nicht gegeben) säßen noch immer erkenntnislos vor sich hin atmend im Paradiese herum, darauf wartend, dass der HERR ab und an mal vorbei kömmt und ihre Namen aufsagt...
(05-11-2009, 14:51)petronius schrieb:(05-11-2009, 14:29)DureeTotale schrieb: Und auch wenn es jetzt etwas erbsenzählerisch wirkt: Da es sich um wirklich grundlegende Erwägungen handelt, führt kein Weg daran vorbei, die dabei verwendeten Begriffe so präzise wie irgend möglich zu definieren: Was genau bedeutet: "Verantwortung" ("für etwas verantwortlich sein", "Verantwortung für etwas haben" usw.)?
platt gesagt: nicht zu sagen "dafür kann ich nichts"
(selbstverständlich kann das noch beliebig verfeinert werden, und sollte das wohl auch)
Das müsste in der Tat noch etwas verfeinert werden...:icon_wink:
Letztlich läuft das "verantwortlich Sein" für etwas auf die Kategorie der "Verursachung" hinaus. Wenn ich also ganz oder teilweise für das Zustandekommen eines Ereignisses "verantwortlich" bin, dann bedeutet das, dass mein Reden, Tun und Lassen an der hinreichenden Verursachung dieses Ereignisses (in welchem Umfange auch immer) beteiligt war.