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Trennung von Kirche und Staat (Säkularisierung)
#7
Hallo Dornbusch

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Ich habe den Artikel gelesen.

Aus diesem Artikel geht nicht hervor, aus welchem Grund der IBKA an der bisherigen Form der Kooperation zwischen Staat und Kirche etwas ändern möchte.
Wie im nächsten Artikel vom hpd geschildert, besteht seit 1919 der Verfassungsauftrag zur Ablösung der Staatsleistungen. D.h. die Kirchen sollen sich eigenständig finanzieren. Tatsächlich erhalten die christlichen Kirchen jährlich rund 500 Mio. Euro Staatsleistungen. Nach 90 Jahren sollte das doch endlich mal vollendet werden.

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Leider sind im Artikel einige Ungenauigkeiten enthalten.

Kirchensteuer: Diese wird entweder von kircheneigenen Finanzämtern oder von staatlichen Finanzämtern verwaltet. Im letzteren Fall läßt sich der Staat diese Leistung bezahlen. Interessant wäre auch der Hinweis gewesen, daß der Steuerpflichtige seine Steuerschuld um den Betrag der Kirchensteuer kürzen kann! Das gilt auch für Spenden.
Ich zitiere den IBKA-Artikel:
Zitat:Das Recht der großen Kirchen, Steuern vom Staat einziehen zu lasse, folgt allerdings aus dem Gesetzestext nicht. Diese Praxis verstöß zusätzlich gegen das verfassungsmäßig verbriefte Recht eines jeden Bürgers, niemandem seine Religionszugehörigkeit offenbaren zu müsse: Der Arbeitgeber erfährt sie über die Lohnsteuerkarte.

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Religionsunterricht: Im Artikel wird als Aufgabe des RU die Bindung von Kindern und Eltern an die Kirche genannt, um deren Fortbestand zu sichern. Diese Aufgabe ist allerdings in keiner offiziellen Aufgabenbeschreibung für den RU enthalten. Die Lehrpläne für den RU werden vom Kultusministerium erstellt. Erwähnen möchte ich auch, daß der Besuch des RU immer ein freiwillger ist. Jeder darf sich für den Ethikunterricht entscheiden.
Im Religionsunterricht wird den Kindern nun mal faktisch die Schöpfungslehre beigebracht. Und oftmals als Tatsache hingestellt.
Auch gilt zu bedenken, dass Religion in der Schule nichts zu suchen hat. Leider wird das aber nicht immer so genau genommen. Die Schule ist eine staatliche Institution und somit zur Neutralität verpflichtet. Bei christlichen Schulen ist das was anderes; diese "dürfen" missionieren. Die von dir genannte Alternative Ethikunterricht ist dagegen weltanschaulich neutral und als einzige Möglichkeit vorzuziehen.

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Theologische Fakultät: Ein Teil der ausgebildeten Theologen arbeitet in der Kirche, ein anderer Teil arbeitet in der freien Wirtschaft oder an Universitäten. Ein Theologieprofessor verliert seinen Lehrstuhl nicht, wenn er in Konflikt mit der Kirche gerät. Die Aussage im Artikel dazu ist falsch.
Es gibt sehrwohl Fälle:
Der gottlose Theologe und seine Wissenschaft

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Die Kirche ist ein Tendenzbetrieb. Das gilt ebenso für den Staat, die Bundeswehr, die Parteien u.a. Auch in der Kirche gibt es kein Streikrecht!
Dennoch gibt es eine betriebliche und überbetriebliche Arbeitnehmervertretung in der Kirche (MAV und KODA)
Da gabs mal einen Beitrag im ZDF. Eine Krankenschwester, die in einer christlichen Klinik arbeitete, hatte keine Aufstiegschance, da sie nicht in der Kirche war. Ansonsten kann ich da petronius voll zustimmen. Für Arbeitnehmer in der Kirche müssen die gleichen Rechte bestehen. Und nicht weniger.

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Die sozialen Einrichtungen der Kirche dienen dem Allgemeinwohl. Sie stehen jedem offen. Damit erbringt die Kirche auch Leistungen, die ansich Aufgabe des Staates wären. Deshalb ist es nur folgerichtig, wenn der Staat sich finanziell an diesen Leistungen beteiligt.
Beteiligung ist untertrieben. Überwiegend werden soziale Leistungen vom Staat finanziert und die Kirche klebt ihren Sticker drauf.

(31-10-2009, 11:02)Dornbusch schrieb: Der IBKA fordert ein Ende der Bevorzugung kirchlicher Einrichtungen. Worin diese Bevorzugung bestehen soll, wird in diesem Artikel nicht erkennbar.

Gruß Dornbusch
Die Bevorzugung ergibt sich deutlich aus dem Artikel.

Gruß
humanist
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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