(31-10-2009, 11:59)melek schrieb:(30-10-2009, 15:06)petronius schrieb: wer an die existenz und wirkmächtigkeit höherer, rational bzw. naturwissenschaftlich nicht zugänglicher mächte glaubt, tut nicht dasselbe wie jemand, der keine solchen mächte voraussetzt
Die Gemeinsamkeit besteht darin, daß sie an das Weltbild glauben, welches ihnen am plausibelsten erscheint.
Unterschiede im Inhalt liegen bei Weltbildern in der Natur der Sache
wo unterschiede "in der Natur der Sache" liegen, kann nicht von "dasselbe" gesprochen werden
der begriff der "religion" hat eben gerade diesen unterschied zum inhalt
Zitat:Das Ergebnis wäre, daß du bei Menschen mit gleichem Weltbild im Kopf den einen als religiös und den anderen nicht religiös bezeichnen würdest
wie kommst du jetzt auf sowas?
berufung auf transzendente mächte oder aber gerade nicht sind zwei verschiedene weltbilder, nicht das gleiche
das eine bezeichent man als "religiös", das andere wohl als säkular oder profan
Zitat:Eine Ungereimtheit, wie ich finde
was soll sich dabei nicht reimen?
Zitat:Die Religionsgeschichte zeigt uns, daß religiöse Weltbilder durchaus das Ergebnis vollkommen rationaler Überlegungen waren
ein beispiel bitte?
ich hab grad probleme, mir das vorzustellen
Zitat:Und bei vielen religiösen Menschen ist dies heute noch der Fall. Sie kommen durch völlig rationale Überlegungen zu dem Schluß, daß es ihren jeweiligen Gott geben muss
es ist auch mir schon aufgefallen, daß viele gläubige meinen, die existenz ihres gottes rational und logisch begründen zu können
Zitat:Bei Naturkulten steht die sinnliche Wahrnehmung der Natur und ihrer Kräfte sogar im Vordergrund
aber diesen kräften göttlichkeit oder ähnliches zuzuschreiben, transzendiert die bloße wahrnehmung
Zitat:Ich sehe es genau umgekehrt :
Ähnlich wie Evangelikale ihr Weltbild nicht als Religion bezeichnen wollen, bestreiten auch wissenschaftsgläubige Atheisten, daß ihr Weltbild etwas mit Religion zu tun hätte
da ich mit wissenschaftsgläubigkeit" nichts zu tun habe, kann ich zu deiner these keine aussage machen
Zitat:Die Beweggründe sind die gleichen : Sie wollen ihr Weltbild über alle anderen hervorheben und als extra-richtig hinstellen
ist das so?
ob du die ergebnisse naturwissenschaftlicher arbeit nun als "extra-richtig" oder sonst was bezeichnen möchtest, ist dir überlassen. daß sie eine andere qualität besitzen als spekulationen über nicht wissenschaftlich faßbares, wirst dennoch auch du nicht bestreiten können
Zitat:Meine Beweggründe liegen wo anders :
Mir geht es um die Funktionsweisen von Religion, und diese sind mit deiner Definition nunmal völlig unzureichend dargestellt
was sollen die "Funktionsweisen von Religion" denn sein?
mir geht es nicht um funktionsweisen, sondern um inhalte. und darüber definiert sich "religion" nun mal
Zitat:Von der religiösen Verehrung irgendwelcher Medienstars bis zur Zugehörigkeit zu irgendwelchen Szenen, die auch sowas wie religiöse Gemeinschaften mit eigenen Werten darstellen.
definiere "religiösen Verehrung irgendwelcher Medienstars" und "Szenen, die auch sowas wie religiöse Gemeinschaften mit eigenen Werten darstellen"
wie sieht so was aus?
nur weil vielleicht stars gelegentlich religiös verehrt werden, folgt daraus ja nicht, daß deren wertschätzung in nichtreligiösem sinn eine religion begründen würde
nicht jedes weltbild ist auch ein religiöses - punkt
welchen sinn soll der begriff "religiös" denn überhaupt haben, wenn er gar nichts spezifisches bezeichnet, sondern allem und jedem zugeschrieben werden kann?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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