30-10-2009, 15:06
(30-10-2009, 14:46)melek schrieb:(30-10-2009, 14:19)petronius schrieb: die da wären?
Habe ich ja schon genannt :
Bei zwei Menschen, die das gleiche tun, soll einer religiös sein und der andere nicht ?
wer an die existenz und wirkmächtigkeit höherer, rational bzw. naturwissenschaftlich nicht zugänglicher mächte glaubt, tut nicht dasselbe wie jemand, der keine solchen mächte voraussetzt
für mich (und wohl für die allermeisten) sind "religiös" und "profan" ein gegensatzpaar
Zitat:Oder weiter zugespitzt :
Gesetzt dem Fall, die Wissenschaft würde das Religionsbild des einen plötzlich bestätigen, würde die zwei Menschen auch noch das gleiche Weltbild im Kopf haben, und der eine wäre religiös, der andere aber nicht...
da aber religion sich eben nicht auf wissenschaftlich faßbares beruft, ist dieser satz im konjunktiv hinfällig
Zitat:Damit unterstellst du, daß Religion und Ratio sich gegenseitig ausschließen
nein, so grob habe ich das nicht gesagt. auch der eeligiöse ist natürlich zur ratio fällig. nur hat seine religiosität damit insofern nichts zu tun, al sie sich eben nicht auf das rational faßbare beruft
Zitat:Aber nicht nur die Religionsgeschichte zeigt uns, daß sie sehr wohl einher gehen können, auch die meisten heutigen Religiösen würden dir da widersprechen
geschenkt - siehe oben
Zitat:(30-10-2009, 14:19)petronius schrieb: sobald ich natur anbete, schreibe ich ihr eine das faktische transzendierende rolle zu. ergo: transzendenzbezug
Eine komische Ansicht von Transzendenz hast du da
wie seiht denn dine nichtkomische ansicht von "transzendenz" aus?
Zitat:Bei den von mir genannten Beispielen (und da gibt es noch etliche andere) besteht eindeutig kein Transzendenzbezug
daß du das so glaubst, glaube ich wiederum dir...
Zitat:Du drehst dir halt Transzendenz und Kontrollierbarkeit zurecht wie du sie gerade brauchst...
jo mei
ich lerne halt, nicht zuletzt von dir
Zitat:Götter werden durchaus beschrieben, um den Menschen eine Vorstellung zu geben, auch wenn man diese Vorstellung dann aufgrund der Unbeschreibbarkeit nicht als absolut nehmen darf.
Ähnlich ist es in der Physik, wenn Modelle aufgestellt werden, um sich eine Vorstellung von etwas zu machen, was in Wirklichkeit ganz anders aussieht,nämlich für den Menschen unvorstellbar.
Ich sehe da deutliche Parallelen
und negierst den deutlichen untersched: naturwissenschaftliche modelle müssen grundsätzlich falsifizierbar sein und sind der empirischen bestätigung zugänglich
ich begreife nicht, warum religiöse mit gewalt darauf beharren, ihr glaube sei etwas der naturwissenschaft vergleichbares. das würde ja auch kein theaterliebhaber für seine ästhetischen orientierung in anspruch nehmen, und sähe diese dadurch trotzdem nicht entwertet
wenn wir sagen, glaube, religion, sakralbezug sind etwas ganz anderes als rational begründete und der überprüfung wie falsifizierung zugängliche überlegungen und modellbildungen, dann müßt ihr euch doch deshalb nicht auf die zehen getreten fühlen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

