05-10-2009, 17:39
(05-10-2009, 17:00)Witch of Hope schrieb:(05-10-2009, 16:40)petronius schrieb:(05-10-2009, 14:35)Witch of Hope schrieb: Eben, und wo in der Bibel steht, dass ZJ sich den Mächtigen gegenüber anbiedern sollen, wie in dem Brief an Hitler, die ich hier als Kleinfassung in Kopie reinstelle?ich weiß nur, daß jede menge "bibelforscher" (also zj) im kz saßen. vielleicht hat man versucht, diese zu retten
Der Brief an Hitler wurde im Sommer 1933 geschrieben, da saß noch kein ZJ im KZ. Wie viele andere Gruppen, so versuchten auch die ZJ Hitler auf gut deutsch, "in den Hintern zu kriechen", um Vergünstigungen für sich zu erhalten
sie versuchten wohl eher, ihren politisch harmlosen charakter zu belegen:
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler berufen und die Nationalsozialisten erhielten zunehmend staatliche Macht. Am 28. Februar erging die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“, die Reichstagsbrandverordnung. Sie sollte als Grundlage für viele Verbote, auch gegen Jehovas Zeugen, dienen, die von April bis Juni in den verschiedenen Ländern des Reiches ausgesprochen wurden.
In den ersten Jahren war, neben den allgemein bekannten Vorwürfen, die Verweigerung des Hitlergrußes, die Wahlverweigerung und das Fernbleiben von staatlichen Organisationen (Reichsluftschutzbund, Deutsche Arbeitsfront) Anlass zu Entlassungen und diversen Formen öffentlicher Erniedrigung.
Schulpflichtige Kinder von Zeugen Jehovas waren von Anbeginn enormem Gruppenzwang ausgesetzt. Von Lehrern wie Schülern ausgegrenzt, verspottet und oft körperlich angegriffen, wurden nationalsozialistische Rituale, die sie durch ihre Erziehung als Götzendienst empfanden, zum täglichen Spießrutenlauf.
Bemüht darum, die von der völkisch-nationalen Presse oder den Kirchen vorgebrachten und von den Nationalsozialisten aufgegriffenen Anklagen zu entkräften, versuchten die Zeugen Jehovas bereits seit Februar 1933 ihren unpolitischen Charakter offiziell herauszustellen. Da man aber auch für die Gleichheit der Menschen und das messianische Königreich (mit dem jüdischen König Jesus Christus) einstand, trugen diese Stellungnahmen nicht zur Versöhnung bei. In der deutschen Zentrale der Zeugen Jehovas, in Magdeburg, wurden bereits Anfang April 1933 Vorbereitungen für den Fall des Verbotes getroffen.
Am 8. Juni 1933 sandte die Zentrale der Zeugen Jehovas in Magdeburg ein Schreiben an den Reichsinnenminister Wilhelm Frick. Auszugsweise heißt es darin:
„Die unterfertigte Gesellschaft gibt sich die Ehre, den verehrten Herrn Minister zu bitten, ihren Präsidenten Herrn Richter J. F. Rutherford, Brooklyn N. Y., dann vorher in nachstehend näher erklärten Angelegenheit empfangen zu wollen, wenn in der Angelegenheit eine gegen uns gerichtete Entschließung beabsichtigt ist.“[1]
Im weiteren Verlauf dieser Ausführungen werden die bereits in einzelnen Ländern des Deutschen Reiches (außer Preußen) ausgesprochenen Verbote genannt. Hatte Hitlers Reichskanzlei noch die zuvor übermittelte Mitteilung über die Gründung einer „Norddeutschen und Süddeutschen Bibelforschervereinigung“ als neue Rechtspersönlichkeiten, mit der satzungsmäßigen Bestimmung, nur gebürtige Deutsche hätten in ihr Sitz und Stimme, empfangsbestätigt; so blieb die Offerte vom 8. Juni 1933 offenbar ohne Rückantwort.
Am 24. Juni 1933 wurden Jehovas Zeugen durch Adolf Hitler in Deutschland verboten. Die Veranstaltung vom 25. Juni 1933 in den Tennishallen zu Berlin-Wilmersdorf war offenbar eine Reaktion auf diese Sachlage. Auf ihr wurde die sogenannte „Wilmersdorfer Erklärung“ publiziert.[2] Sie wurde später in dem in der Schweiz erschienenen „Jahrbuch 1934 der Zeugen Jehovas“ dokumentiert. Darüber hinaus gab es auch ein separates Anschreiben an den Reichskanzler Hitler
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeugen_Jeho...ozialismus
also: erst verbot, dann brief an hitler
