04-10-2009, 17:09
(04-10-2009, 16:46)SchmetterMotte schrieb: ...also sollte man nun zum Punkt zurück kommen, um hieraus wieder eine Diskussion und keine Jam-Show zu machen.
Da hast du natürlich Recht - deshalb:
Was mir bei Diskussionen um die Abtreibung immer wieder arg aufstößt, ist, dass völlig ausgeblendet wird, dass der erste und viel grundlegendere willkürliche und diktatorische Akt derjenige der Zeugung ist: Niemand wird gefragt, ob er/sie denn überhaupt auf diese Welt will.
Dass die Dinge bekanntlich nun mal so liegen, dass eine solche Anfrage nicht möglich ist, ändert am Willkürlichen und ungefragt Diktatorischen von Zeugung und Geburt freilich gar nichts.
Wenn es nun aber schon mal ungewollt zur Zeugung gekommen ist, dann ist doch die erste und im Interesse des Ungeborenen entscheidende Frage: Will ich überhaupt so vermessen sein, ein denkendes und fühlendes Wesen ungefragt in diese Welt zu setzen? Und wenn ja: Kann ich diesem Kinde überhaupt einen sowohl emotional wie materiell halbwegs angemessenen Start ins Leben bieten? Und ist es ethisch eigentlich überhaupt angemessen, diese Erwägungen völlig auszublenden und nach der "Ihr Kinderlein kommet erst mal, dann werden wir schon irgendwie weiter sehen"-Methode zu verfahren?

