28-09-2009, 09:50
(28-09-2009, 08:39)petronius schrieb: gott ist kein mensch, besteht aber u.a. aus jesus, der mensch war?Also wenn du wissen willst, was die Trinitätslehre (bzw. die Zweinaturenlehre) dazu sagt: demnach sind die göttliche und menschliche Natur in Jesus "unvermischt", also ist der Mensch Jesus Christus kein Teil Gottes ...
Zitat:ok, ich gebs auf...Ich nehme an, den Kommentar hättest du auch zum oben gesagten geben können ;) mich befriedigt die Erklärung auch nicht besonders.
Deshalb werde ich jetzt "heterodox" und erkläre die Trinität nicht mit der Trinitätslehre, sondern geb meine eigene Erklärung, die sich der Quantentheorie ungefähr so bedient, wie sich die Leute, die die Trinitätslehre (und Zweinaturenlehre) formuliert haben, sich der neuplatonischen Philosophie bedient haben:
Laut Quantentheorie gibt es Dinge, die wir nicht gleichzeitig wissen können. Das berühmteste Beispiel dafür ist die heisenbergsche Unschärferelation, die besagt, dass je genauer der Ort eines Teilchen bekannt ist, desto ungenauer der Wert für den Impuls (Masse mal Geschwindigkeit) des Teilchens ist. Stammt eigentlich aus der Wellennatur der Teilchen (Ausdehnung einer Welle umgekehrt proportional zur Frequenzunschärfe, deshalb gilt eine ähnliche Relation auch für Energie- und Zeitschärfe), und Heisenberg hat nachgewiesen, dass dies eben auch für Teilchen gilt. Solche "komplementären" Werte können aber auch diskret sein: wenn du den Wert des Spin eines Elektrons in einer Richtung misst, kann der Spinvektor nur entweder in diese Richtung weisen oder in die entgegengesetzte Richtung. Mit dieser Messung hast du aber auch jedes Wissen darüber verloren, welchen Wert der Spin in einer Richtung hat, die senkrecht zur eben gemessenen Richtung liegt.
Es gibt also Fakten, die wir nicht gleichzeitig wissen können. Was auch bedeutet, dass unsere Allltagslogik im Bereich der Quantentheorie versagt. Deshalb wurde zur Beschreibung quantenphysikalischer Vorgänge die sog. "Quantenlogik" entwickelt, die dem Rechnung trägt.
Wenn wir jetzt in die Bibel schauen, stelle ich fest, dass es zwar Stellen gibt, an denen gesagt wird, dass Jesus Gott ist, und Stellen, an denen er als Mensch geschildert wird, aber keine Stelle an der steht "er war Gott und Mensch". Die beiden aussagen verhalten sich also wie antworten auf zwei komplementäre Aussagen: wir können die eine Antwort wissen ("ja, Jesus ist Mensch"), ebenso die andere Antwort ("ja, Jesus ist Gott"), aber wir könne beide Antworten nicht gleichzeitig wissen ("Wie kann er Gott und Mensch zugleich sein?").
Zitat:es sind zwei dreiecke. meinetwegen eins aus drei sozialen "rollen" und eins aus drei geistlichen "rollen". es bleibt also bei drei "rollen", auch wenn ich diese als "aspekte" bezeichnet habe und du darauf bestehst, sie im einen fall "hypostasen" zu nennenAlso die eine Hypoastase (Vater) ist in der Ewigkeit (oder meinetwegen auch "Himmel"), die andere hängt auf der Erde am Kreuz und schreit: "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?". Erklär mal, wie das mit deinem "Muhammad"-Bild funktioniert. Der sugardaddy ist in Medina, der guru in Mekka und beklagt sich, dass der sugardaddy nicht bei ihm ist???
Zitat:was die linie "Muhammad, Jesus, Vater, Heiliger Geist" bedeuten soll, verstehe ich allerdings nichtHatte ich schon mal gesagt: in meinem Bild ist Muhammad eine Linie, genauso wie Jesus. Das "->" bezeichnet eine Abbildung (im mathematischen Sinn des Wortes). Du wolltest es doch mathematisch haben, da solltest du so was doch wissen?
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
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