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Verständnisfrage G'tt
#14
Petro, du verstehst das Konzept hinter dem Antisemitismus-Vorwurf (AV) nicht.


Wenn man als Jude mit jemandem diskutiert, oder über das Judentum diskutiert, und es langsam aber sicher offensichtlich wird, dass die eigenen Argumente jeglicher Logik entbehren, kann man einen bestimmten Ablauf beobachten:

Schritt 1 - Hoffen, dass das Gegenüber gar nicht auf Logik bedacht ist. Beispielsweise in der Diskussion mit Kreationisten ist diese Hoffnung durchaus berechtigt.

Schritt 2 - Die Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Das Gegenüber benutzt dieses unliebsame Konzept namens Logik und kann es - ironischerweise - "logischerweise" gegen einen selbst einsetzen. Jetzt ist man gezwungen sein Gehirn mit widersprüchlichen Phrasen zu verwirren, und hofft, dass man den Hauptschalter für Logik in seinem Kopf kurzschliesst.

Schritt 3 - Die Hoffnung aus Schritt 2 hat sich nicht erfüllt. Der Gesprächspartner wagt es, und fragt genauer nach. Man fängt also an ihn zu beschuldigen. "Du münzt deine eigene Sichtweise auf andere um, das geht nicht." "Du verstehst 'jüdisches Denken' nicht." - oder ähnlich. Dass das Gegenüber nachfragt, weil es eben genau dieses Denken nicht versteht, aber es verstehen will interpretiert man gerne mal als "Du willst das nicht verstehen."

Schritt 4 - Das Gegenüber argumentiert immer noch unliebsam, und WILL einfach nicht verstehen. Stellt dir nur vor, man müsste zugeben, dass die eigene Vorstellung unlogisch ist. Allein der Gedanke daran drängt einen sofort in die altbekannte Opferhaltung, die sich irgendwie über Generationen in den Köpfen eingebrannt und als Reflex etabliert hat. "Du Antisemit!!!!". Die ultimative Wunderwaffe eines jeden Juden oder "Semitophilen" (ja, wenn wir den Ausdruck Antisemit brauchen, dürfen wir auch den gegenteiligen nennen). Mit "Antisemit" ist natürlich nicht offiziell, aber doch unterschwellig die Bezeichnung "Nazi" gemeint. Wenn einer Antisemit schreit, meint er es natürlich NIE so, aber trotzdem kommen einem bei diesem Wort sofort Hitler und das Dritte Reich in den Sinn, das ist untrennbar verknüpft. Auch ein Reflex. Verständlicherweise ist man ob des Nazi-Vergleichs erstmal geschockt. Wer will schon mit einem - seien wir ehrlich - Monster wie Hitler verglichen werden. Dieser argumentative Vorschlaghammer lässt einen hohen Prozentsatz der Diskussionspartner mit anderer Meinung zurückkrebsen. Lieber klein beigeben als als Nazi gelten. Besonders als Deutscher ist man hierauf offenbar recht anfällig. Diese Effektivität wird auch gerne von der Anti Defamation League und dem Israelischen Aussenministerium verwendet. Da wird jegliche Kritik als Antisemitismus abgetan.


Was ist unser Fazit daraus? Liebe Juden. Nazis sind Antisemiten, Holocaustleugner sind Antisemiten, alle Arten von Rassisten sind Antisemiten. Israelkritiker können zwar Antisemiten sein, MÜSSEN aber nicht. Nicht jeglicher Kritik an Israel ist Antisemitisch. Oftmals ist sie berechtigt. Wie dem auch sei, jetzt das Wichtigste:

Ganz besonders Diskussionsteilnehmer die "das jüdische Denken" - wie es Juden selbst hier im Forum gerne mal nennen - nicht verstehen, und an dem was ihnen unlogisch erscheint Kritik üben, sind KEINE Antisemiten!

Und der Verfasser dieses Beitrags übrigens auch nicht, ich distanziere mich von Antisemitismus ganz klar. Aber ich nehme mir das Recht heraus, den Missbrauch dieses Wortes ebenfalls anzuprangern. Ganz besonders, wenn dieser Missbrauch von einem Nutzer ausgeht, der sich selbst treffenderweise als "Quasselstrippe" bezeichnet. Quasselstrippe, hüte deine Zunge und bedenke, dass es für den Beschuldigten schwerwiegende Folgen haben kann, als Antisemit bezeichnet zu werden.

Gruss Romero
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Verständnisfrage G'tt - von Romero - 24-09-2009, 14:02
RE: Verständnisfrage G'tt - von Jakow - 24-09-2009, 15:22
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RE: Verständnisfrage G'tt - von Romero - 25-09-2009, 13:30
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RE: Verständnisfrage G'tt - von Romero - 25-09-2009, 23:28
RE: Verständnisfrage G'tt - von WiTaimre - 30-09-2009, 13:44

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