22-09-2009, 16:49
(22-09-2009, 12:07)petronius schrieb: [quote='konform' pid='58124' dateline='1253613026']
Den Nächsten nicht zu belügen, nicht zu bestehlen, die Ehe zu achten, sind Verhaltensregeln, die im Menschen verankert sind
wohl kaum
und zwar schon deshalb, weil das verstndnis davon, was "ehe" sein soll, nicht im menschenverankert ist, sondern in der kultur
ich sehe allerdings bei gläubigen oft die tendenz, die eigene kulturelle überlieferung für prototypisch "menschlich" zu halten und damit als naturgegeben anzusehen
[/quote]
Zugegeben, es gibt in den verschiedenen Kulturkreisen abweichende Konventionen. So soll es - auf Haiti oder Hawaii, glaube ich - Stämme geben, bei denen sich die Frauen überhaupt nicht an einen bestimmten Mann gebunden fühlen. Ob die dabei glücklicher sind als die Frauen anderer Völker, weiß ich nicht.
Aber Sie müssen auch zugeben, dass die meisten Menschen Wert auf Zweisamkeit legen und alles andere als begeistert sind, wenn ihnen jemand den/die Partner/in ausspannen möchte. Streitigkeiten wegen Untreue haben des Öfteren mit dem Tod des einen oder anderen geendet.
Die Ehe entspricht einem natürlichen Bedürfnis. Und eigentlich spricht die Geschlechterverteilung für Einehe, auch wenn in einigen Kulturen die Mehrehe erlaubt ist bzw. war wie im antiken Israel. Aber selbst solche Mehrehen waren rechtlich geschützt, wenn auch nicht gut geheißen.
Im Übrigen gewöhnt sich der Mensch sehr schnell an schlechte Gewohnheiten. Den Statistiken zufolge gehen Millionen von deutschen Männern wöchentlich mindest einmal in ein Bordell. Dass das nicht richtig ist, wissen diese gewiss.
(22-09-2009, 12:07)petronius schrieb: [quote='konform' pid='58124' dateline='1253613026']
Zitat:Was aber das Gewissen uns nicht ohne Weiteres als verbindliche Regel erkennen lässt, sind z.B. - ich wiederhole mich - das Ruhetagsgebot und die Reinheitsvorschriften
wie sollen willkürliche und sachlich nicht begründete vorschriften auch etwas mit "gewissen" zu tun haben?
Ich verstehe durchaus, dass Ihnen aufgrund Ihres weltanschaulichen Hintergrunds eine derartige Folgerung unlogisch erscheinen muss.
Die Thesen gewisser wissenschaftlicher Disziplinen als bewiesen zu sehen und gleichzeitig Inhalte der Bibel als verbindlich anzuerkennen, gleicht dem Versuch, Feuer mit Wasser zu mischen (damit meine ich nicht Sie). Insofern finde ich Ihre Argumentation folgerichtig.
Aber der Sieben-Tage-Rhythmus ist, so viel ich weiß, in allen Kulturen Brauch, hat sich als nützlich, wenn nicht gar als notwendig zum Schutz von Mensch und Tier erwiesen.
Und dass die Biochemiker nicht in der Lage sind, den qualitativen Unterschied zwischen dem Fleisch “reiner” und “unreiner” Tiere zu erkennen, liegt wohl nicht zuletzt an der Beschränkung der Unterscheidungsmerkmale auf nebensächliche Eigenschaften wie Eiweißgehalt und Fette.

