16-09-2009, 20:22
(16-09-2009, 19:24)Ekkard schrieb: Hallo Humanist,
da (#24 "das Bisschen Soziale ... würde völlig aufgegeben") stimme ich dir vollkommen zu, Humanist.
Das Problem liegt aber tiefer, als dass es eine SPD (oder eine parteienübergreifende Sozialdemokratie(Marlene)) lösen könnte: Es gibt nicht genügend bezahlbare Arbeit für viele einfach gestrickte Leute.
Es ist doch inzwischen so, dass man Personen, die zum Beispiel Material durch die Werkshallen transportieren, einfache Sortierarbeiten durchführen oder Teile in Maschinen legen zunehmend weniger braucht. Das Geld geht an die Maschinenfabriken und an die Ingenieure, die automatische Transporteinrichtungen, Sortieranlagen oder Beschickungsroboter bauen. Was erspart wird, geht in Dividenden und Managergehälter. Und wenn's gar nicht anders geht, wird jenseits der nationalen Grenzen Billiglohnarbeit zugekauft.
Im Gegenzug fehlen "Fachkräfte" und "Experten". Klar, die einfache Arbeitswelt wird aufgegeben zugunsten einer hochkomplexen, die "man" überhaupt nicht mehr begreift. Wer von uns ist denn in der Lage, eine moderne Chip-Produktion auf die Beine zu stellen oder ein modernes Stahlwerk, das von ganzen 30 - 40 Mann "gefahren" wird?
Wie soll die Politik angesichts dieses massiven Strukturwandels für alle(!) ein erträgliches Einkommen durch bezahlte Arbeit sichern?
da hast du das eigentliche problem voll auf den punkt gebracht
um eine antwort auf diese frage zu finden, müßte man nicht nur sozialtheoretische kreativität entwickeln, sondern sich vor allem erst mal eingestehen, was sache ist
das sehe ich in der politik leider noch nicht - diesbezüglich schon eher vogel-strauß-politik