13-09-2009, 12:05
(10-08-2009, 00:58)Bion schrieb:Für sich genommen, könnte man diese Verse so verstehen. Doch ergeben sich im Vergleich mit anderen Schriftstellen Wiedersprüche, z.B.:(10-08-2009, 00:20)jam schrieb: hätte Jeshua oder Paulus dieses aufgehoben wären sie nach kriterien der tanach falsche Propheten die gegen die Thora reden[...]es stimmt einfach nicht das Paulus alles aufgehoben hat,...
Nicht Paulus hat die Speisegesetze aufgehoben, sondern Jesus.
Nochmals. Was die Tora an Speisegesetzen anführt, ist für Christen nicht gültig.
Mk 7,15 Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte;…
Mk 7,19 Denn es geht nicht in sein Herz, sondern in seinen Bauch und kommt heraus in die Grube. Damit erklärte er alle Speisen für rein. (Luther 1984)
Für Juden ist das zwar unerheblich, für Christen (weil ein Herrenwort) verbindlich. So ist das! Du sollst nicht immer versuchen, Christen das NT zu erklären.
MfG E.
Wenn Jesus mit Seinen Worten lt. Mark. 7,19 (die Übersetzung ist sehr unsicher) wirklich gemeint hätte, wie der Text suggeriert, müsste man sich über die Unbelehrbarkeit seiner Umgebung doch ziemlich wundern. Denn Petrus z.B. wusste nach dem Bericht in Apg. 10,10-16. von einer solchen “Reinigung” offensichtlich nichts. Das Argument, Petrus sei in seiner “jüdischen” Sicht noch zu sehr verhaftet gewesen, kann leicht entkräftet werden: Wenn ihm schon die Anerkennung Jesu als Sohn Gottes keine Probleme bereitete - nach Meinung der damaligen geistlichen Führer ein Verstoß gegen das erste der zehn Gebote - wie konnte er sich der Beachtung eines Nebengebotes derart verpflichtet fühlen?
Im Übrigen ist in Mark. 7,1-23 nicht etwa von unreinen Speisen, sondern von Waschungen nach jüdischer Tradition die Rede (Jesus nannte dies “Menschengebote”). Auch Paulus sah in solchen und ähnlichen Reinigungsvorschriften Regeln, die nicht auf Gott zurück gehen. Das belegt z.B. Kol. 2,22 (“Es sind Gebote und Lehren von Menschen”) oder 1. Tim. 4,4-5 (“geheiligt” wohl identisch mit “gereinigt”). Reinheitsgebote des AT waren in den Augen sämtlicher Apostel gleichermaßen göttlichen Ursprungs und damit unantastbar. Die Stelle in Gal.5,23 (“...gegen all dies ist das Gesetz nicht.”) macht auch nur dann Sinn, wenn die alttestamentlichen Gebote auch für die Gemeinde noch verbindlich sind.
Hätte man sich zur Zeit des Mittelalters dieser “alttestamentlicher Gebote” ein wenig mehr erinnert, ein mancher wäre der Pest nicht zum Opfer gefallen.

