12-09-2009, 12:00
Romero,
in der Tat verstehst du vieles nicht. Mag an meiner Ausdrucksweise liegen oder daran, dass du dich jedes Mal angegriffen fühlst, wenn ich aus meinen Vorstellungen heraus argumentiere.
Die Verfasserschaft der heiligen Schriften ist für den Glauben im Grunde irrelevant. Die Bibel ist von Gläubigen für Gläubige geschrieben worden. Man kann aber den Glauben nicht mitteilen, sondern nur Lehren verkünden. Glaube ist, was man aus den Lehren macht, und das ist sehr individuell.
Deine Auffassung von Gott ist eine objektive und nicht der Ausgangspunkt aller Überlegungen zu unseren Beziehungen zu Mitwelt und Mitmensch. Ich denke, hier liegt der Schlüssel für deine Missverständnisse dessen, was ich auszudrücken versuche.
Du hast den Absatz über die Erzeugung von Unglauben durch die angegriffene Art der Verkündigung völlig missverstanden. Darin geht es allein darum, dass die vormals gläubige Christengemeinde durch diese Art zerfällt. Dies ist eine statistisch belegte Tatsache. Und zwar zerfällt sie mehrheitlich in Fundamentalisten und Gleichgültige.
Reflektierende, liberale Gläubige und bewusste Atheisten bilden dabei eine Minderheit.
Von Verbrechern war in einem ganz anderen Zusammenhang die Rede: nämlich der Frage, ob das, was die Bibel unter „Gottlosigkeit“ versteht mit Atheismus gleichgesetzt werden kann. Ich finde nach meinem Textverständnis eben, dass Atheismus etwas völlig anderes ist.
Ich wiederhole noch mal: Ich bin nicht der Ansicht, dass Jene recht haben, die sich Gott als „überhöht“ oder „unergründlich“ vorstellen.
Selbst die Umkehrung gilt: Würde ich einen Gott definieren können, so wäre er ein operables Objekt des menschlichen Geistes und mithin kein souveränes, selbständiges Wesen unabhängig vom Menschen, also kein Gott.
Ich kann mir deine Reaktion nur so erklären, dass deiner Meinung nach etwas Unbeweisbares auch unergründlich sei. Doch ist das so? Eine Begleitung, ein Kristallisationspunkt dessen, was ich glaube, mag für andere fremd sein, ist aber so deutlich, wie Vorstellungen eines anderen Menschen überhaupt sein können.
in der Tat verstehst du vieles nicht. Mag an meiner Ausdrucksweise liegen oder daran, dass du dich jedes Mal angegriffen fühlst, wenn ich aus meinen Vorstellungen heraus argumentiere.
Die Verfasserschaft der heiligen Schriften ist für den Glauben im Grunde irrelevant. Die Bibel ist von Gläubigen für Gläubige geschrieben worden. Man kann aber den Glauben nicht mitteilen, sondern nur Lehren verkünden. Glaube ist, was man aus den Lehren macht, und das ist sehr individuell.
Deine Auffassung von Gott ist eine objektive und nicht der Ausgangspunkt aller Überlegungen zu unseren Beziehungen zu Mitwelt und Mitmensch. Ich denke, hier liegt der Schlüssel für deine Missverständnisse dessen, was ich auszudrücken versuche.
(12-09-2009, 10:39)Romero schrieb: Ich finde die These, dass sich der Gott der Bibel mitteilen können muss, schlüssig, da die entsprechende Religion auf einer klipp und klaren Offenbarung basiert. Wenn du sagst, dass kein sprachliches Gottesbild die Wahrheit über Gott erzählt, dann mag ich dir zwar zustimmen, aber dann sprichst du von einem Gott - aber nicht von "dem einen Gott der Christen", denn über den gibt es ja sehr wohl ein sprachliches Gottesbild.Der Gott der Bibel geht mit, weil er im Glauben der Menschen beheimatet ist. ER ist keine Objekt des Denkens, sondern sein Ausgangspunkt, sein Deutungszentrum. Insofern rede ich sehr wohl vom Gott der Bibel. Aber ER ist oder bleibt nicht im Buch – oder wenn, wie bei dir, dann taugt er nicht mehr.
(12-09-2009, 10:39)Romero schrieb: Ja, ich gebs zu, ich bin die Schlange im Paradies. *lol* Komm ich jetzt auf den Scheiterhaufen?Nein, der Mensch wird deinen Kopf zertreten, doch zuvor wirst du ihn in die Ferse stechen.
(12-09-2009, 10:39)Romero schrieb: Doch, jede Religion meint es zu "wissen".Womit wir bei der Verkündigung sind, deren Scheinwissen eigentlich Bekenntnisse sind. (Ich finde diese Art auch nicht so doll!)
(12-09-2009, 10:39)Romero schrieb: Geh mal zum Papst oder zu einem Ayatollah, und sag ihm sein Gottesbild sei ne Krücke...Ich sag’s einfach. Wer Augen hat zu lesen, der lese!
Du hast den Absatz über die Erzeugung von Unglauben durch die angegriffene Art der Verkündigung völlig missverstanden. Darin geht es allein darum, dass die vormals gläubige Christengemeinde durch diese Art zerfällt. Dies ist eine statistisch belegte Tatsache. Und zwar zerfällt sie mehrheitlich in Fundamentalisten und Gleichgültige.
Reflektierende, liberale Gläubige und bewusste Atheisten bilden dabei eine Minderheit.
Von Verbrechern war in einem ganz anderen Zusammenhang die Rede: nämlich der Frage, ob das, was die Bibel unter „Gottlosigkeit“ versteht mit Atheismus gleichgesetzt werden kann. Ich finde nach meinem Textverständnis eben, dass Atheismus etwas völlig anderes ist.
(12-09-2009, 10:39)Romero schrieb: Aber wenn er tatsächlich erwartet, dass Gott/Jesus/ein Engel herabsteigt und seine Probleme für ihn löst, ist das nicht nur naiv, sondern auch gefährlich für den betreffenden Menschen selbst.Damit sind wir uns einig. Und das hat auch mit der kritisierten Art der Verkündigung zu tun!
Ich wiederhole noch mal: Ich bin nicht der Ansicht, dass Jene recht haben, die sich Gott als „überhöht“ oder „unergründlich“ vorstellen.
(12-09-2009, 10:39)Romero schrieb: Dann habe ich diese Aussage von dir wohl falsch verstanden:Einen Gott, dessen Existenz beweisbar wäre, gibt es nicht, weil es keine Grundlage für den Beweis gäbe außer der, an Gott zu glauben. Und damit brauche ich den Beweis bereits nicht mehr.
Selbst die Umkehrung gilt: Würde ich einen Gott definieren können, so wäre er ein operables Objekt des menschlichen Geistes und mithin kein souveränes, selbständiges Wesen unabhängig vom Menschen, also kein Gott.
Ich kann mir deine Reaktion nur so erklären, dass deiner Meinung nach etwas Unbeweisbares auch unergründlich sei. Doch ist das so? Eine Begleitung, ein Kristallisationspunkt dessen, was ich glaube, mag für andere fremd sein, ist aber so deutlich, wie Vorstellungen eines anderen Menschen überhaupt sein können.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

