26-11-2003, 19:04
Hallo Mike, ich verstehe nicht, wie Du Evolution mit Sünde in Verbindung bringen kannst. Zur Sünde gehört das Wissen um den sündhaften Umstand und die Freiwilligkeit des sündigenden Handelns. Alle Vorgänge der Evolution, die mit dem Bereich des menschenlichen Handelns nichts zu tun haben, können keine Sünde sein, denn Tiere und Pflanzen sündigen nicht, wenn sie ihr Leben auf Kosten anderer Lebewesen erhalten oder sogar andere verdrängen, sie kennen nicht Gut und nicht Böse.
Ich behauptete nirgends, dass ganze Kapitel der Bibel frei erfunden wurden. Meine Aussage ist lediglich, dass nicht alles wörtlich genommen werden darf, schon wegen der Weiterentwicklung der Sprachen und des Bedeutungswandels vieler Vokabel.
Die Autoren der Bibel standen vor folgendem Problem: Sie sollten die göttliche Offenbarung für das Menschengeschlecht und für die Lebensdauer des Menschengeschlechtes niederschreiben. Wären sie z. B. mit Hilfe des heiligen Geistes in der Lage gewesen, sich so auszudrücken, dass der Text 1:1 von Menschen mit dem heutigen Wissensstand übernommen werden kann, so dass also eine Interpretation überhaupt nicht nötig ist, dann wären sie von ihren Zeitgenossen nicht verstanden worden. Dieses Vorgehen wäre also kontraproduktiv.
So schrieben sie die Offenbarung, die sie empfangen haben, in der Sprache ihrer Zeit und ihrer Kultur nieder. Es ist aber unmöglich, den Sinn eines Textes zu erfassen, wenn man derart alte Texte wortwörtlich übernimmt. Wie viele Interpretationen sind schon nötig, wenn es um die Erfassung des tradierten Inhalts geht, wenn ein Text aus dem Mittelalter stammt. Von vielen Pflanzennamen in den Schriften der Äbtissin Hildegard von Bingen weiß man nicht, welche Pflanze gemeint ist. Sie sind mit den heutigen Bezeichnungen vielfach nicht in Einklang zu bringen. Geht es um einen europäischen Text, haben wir noch den Vorteil des gleichen Kulturkreises. Biblische Texte stammen aber aus dem Orient ( wenigstens beim AT ). Allein der Unterschied der Kulturen macht die genaue Erfassung des Inhaltes noch schwieriger. Ich ließ mir von einem Fachmann sagen, dass Übersetzungen 1:1 überhaupt nicht möglich sind.
Hätte ich meinen Text nochmals editieren können, hätte ich allmächtig durch allwissend ersetzt, diese falsche Ausdrucksweise fiel mir erst nach dem Absenden auf.
Warum sollte das keine Strafe sein, wenn nun alle Menschen wegen der Sünde der Ureltern sterben müssen? Warum sollte der Mensch körperlich sterben, wenn er sich geistig von Gott entfernt hat? Wenn die Menschheit nicht bestraft wurde (mit dem körperlichen Tod), wie kann es sein, dass oft Kinder sterben müssen, bevor sie in der Lage waren, selbst zu sündigen? Das kann ja wohl kein Automatismus sein. Gott warf doch Adam und Eva aus dem Paradies und verfügte die Sanktionen.
(wenigstens ist das der Inhalt des entsprechenden Bibelstelle).
Dieses Dilemma gibt es für mich nicht, weil ich glaube, dass der Sündenfall für die Biblischen Autoren das einzige Vorstellbare war, woher die menschliche Neigung zum Materiellen so stark ausgeprägt ist.
Für mich ist unsere Bodenhaftung und unser Hang zum Bösen (für uns gibt es die Sünde ja im Ggensatz zu den Tiere) ein Erbe aus dem Tierreich. Das Geschenk der Seele und die Erlösertat Jesu öffnete uns den Weg zu Gott (unsere persönlichen Sünden können vergeben werden, wenn wir bereuen etc.), das war ein göttlicher Gnadenakt und nicht Ergebnis irgendwelcher menschlichen Fähigkeiten oder Taten.
MfG Hermann
Ich behauptete nirgends, dass ganze Kapitel der Bibel frei erfunden wurden. Meine Aussage ist lediglich, dass nicht alles wörtlich genommen werden darf, schon wegen der Weiterentwicklung der Sprachen und des Bedeutungswandels vieler Vokabel.
Die Autoren der Bibel standen vor folgendem Problem: Sie sollten die göttliche Offenbarung für das Menschengeschlecht und für die Lebensdauer des Menschengeschlechtes niederschreiben. Wären sie z. B. mit Hilfe des heiligen Geistes in der Lage gewesen, sich so auszudrücken, dass der Text 1:1 von Menschen mit dem heutigen Wissensstand übernommen werden kann, so dass also eine Interpretation überhaupt nicht nötig ist, dann wären sie von ihren Zeitgenossen nicht verstanden worden. Dieses Vorgehen wäre also kontraproduktiv.
So schrieben sie die Offenbarung, die sie empfangen haben, in der Sprache ihrer Zeit und ihrer Kultur nieder. Es ist aber unmöglich, den Sinn eines Textes zu erfassen, wenn man derart alte Texte wortwörtlich übernimmt. Wie viele Interpretationen sind schon nötig, wenn es um die Erfassung des tradierten Inhalts geht, wenn ein Text aus dem Mittelalter stammt. Von vielen Pflanzennamen in den Schriften der Äbtissin Hildegard von Bingen weiß man nicht, welche Pflanze gemeint ist. Sie sind mit den heutigen Bezeichnungen vielfach nicht in Einklang zu bringen. Geht es um einen europäischen Text, haben wir noch den Vorteil des gleichen Kulturkreises. Biblische Texte stammen aber aus dem Orient ( wenigstens beim AT ). Allein der Unterschied der Kulturen macht die genaue Erfassung des Inhaltes noch schwieriger. Ich ließ mir von einem Fachmann sagen, dass Übersetzungen 1:1 überhaupt nicht möglich sind.
Hätte ich meinen Text nochmals editieren können, hätte ich allmächtig durch allwissend ersetzt, diese falsche Ausdrucksweise fiel mir erst nach dem Absenden auf.
Warum sollte das keine Strafe sein, wenn nun alle Menschen wegen der Sünde der Ureltern sterben müssen? Warum sollte der Mensch körperlich sterben, wenn er sich geistig von Gott entfernt hat? Wenn die Menschheit nicht bestraft wurde (mit dem körperlichen Tod), wie kann es sein, dass oft Kinder sterben müssen, bevor sie in der Lage waren, selbst zu sündigen? Das kann ja wohl kein Automatismus sein. Gott warf doch Adam und Eva aus dem Paradies und verfügte die Sanktionen.
(wenigstens ist das der Inhalt des entsprechenden Bibelstelle).
Dieses Dilemma gibt es für mich nicht, weil ich glaube, dass der Sündenfall für die Biblischen Autoren das einzige Vorstellbare war, woher die menschliche Neigung zum Materiellen so stark ausgeprägt ist.
Für mich ist unsere Bodenhaftung und unser Hang zum Bösen (für uns gibt es die Sünde ja im Ggensatz zu den Tiere) ein Erbe aus dem Tierreich. Das Geschenk der Seele und die Erlösertat Jesu öffnete uns den Weg zu Gott (unsere persönlichen Sünden können vergeben werden, wenn wir bereuen etc.), das war ein göttlicher Gnadenakt und nicht Ergebnis irgendwelcher menschlichen Fähigkeiten oder Taten.
MfG Hermann
