10-09-2009, 13:25
Hallo Marlene!
Ich fand den Hinduismus lange Zeit verwirrend vielfältig, ohne irgend eine wirklich feste Größe. Als ich mich dann konkret mit Hinduismus in Deutschland auseinandergesetz habe (Hare Krishna, Amma, der Hinduismus der Tamilen aus Sri Lanka), ist mir dann beispielsweise aufgefallen, dass es zum Beispiel eine recht einheitliche Ritualistik gibt. Ich könnte noch andere Beispiele nenne. Jedenfalls wurde der Hinduismus so für mich zu einer greifbaren Größe.
Was ich aber vor allem gelernt habe, ist, dass es im Hinduismus eine Vielzahl verschiedenster Gottesvorstellungen gibt. So ist mir dann klar geworden, dass Gott weder Schöpfer, noch allmächtig oder allwissend sein muss, weder ewig noch unsterblich und auch nicht unabhänig vom Menschen und trotzdem Gott bleiben kann.
Es gibt beispielsweise die Vorstellung, dass Mensch und Gott in eine Art reziproke Beziehung haben: der Mensch braucht den Gott, aber auch der Gott braucht den Menschen, sonst stirbt er. Das fand ich sehr interessant. Auch können Menschen Götter in gewisser Weise schaffen.
Dazu kommt, dass mir klar geworden ist, was es bedeuten kann, wenn etwa gesagt wird: "Amma ist Gott".
All das hat dazu geführt, das ich Diskussionen wie hier "Beweise für die Existenz Gottes" oder "Beweise für die Nicht-Existenz Gottes" gar nicht mehr richtig ernst nehmen kann, weil viele entweder gar nicht fragen, was sie unter "Gott" verstehen, oder weil sie ganz naiv ausschließlich von biblischen Gottesbegriffen ausgehen.
Was Dreieinigkeit bedeuten kann, ist mir erst durch den Hinduismus aufgegangen und so bin ich zum totalen Fan der Dreieinigkeit geworden, obwohl ich viele Vorstellungen eines traditionellen Christentums nicht teilen kann.
Außerdem ist mir durch die Anhänger von ISKCON, also Hare-Krishna-Anhänger, klar geworden, dass man auch als Westler völlig in eine nichteuropäische religiöse Tradion eintauchen und sie authentisch leben kann. Ich hatte bis dahin vor allem westliche Buddhisten als Anhänger nichwestlicher Religionen kennengelernt. Die Buddhisten, die ich kennegelernt habe, waren zwar alle sehr nette, interessante Menschen, aber ich hatte oft das Gefühl, irgendwie sind sie doch von der Art und Weise, wie sie Buddhisten sind, oft noch sehr deutlich Protestanten, machmal auch deutlich Katholiken geblieben, jedenfalls immer doch noch irgendwie sehr christlich geprägt geblieben.
Ich fand den Hinduismus lange Zeit verwirrend vielfältig, ohne irgend eine wirklich feste Größe. Als ich mich dann konkret mit Hinduismus in Deutschland auseinandergesetz habe (Hare Krishna, Amma, der Hinduismus der Tamilen aus Sri Lanka), ist mir dann beispielsweise aufgefallen, dass es zum Beispiel eine recht einheitliche Ritualistik gibt. Ich könnte noch andere Beispiele nenne. Jedenfalls wurde der Hinduismus so für mich zu einer greifbaren Größe.
Was ich aber vor allem gelernt habe, ist, dass es im Hinduismus eine Vielzahl verschiedenster Gottesvorstellungen gibt. So ist mir dann klar geworden, dass Gott weder Schöpfer, noch allmächtig oder allwissend sein muss, weder ewig noch unsterblich und auch nicht unabhänig vom Menschen und trotzdem Gott bleiben kann.
Es gibt beispielsweise die Vorstellung, dass Mensch und Gott in eine Art reziproke Beziehung haben: der Mensch braucht den Gott, aber auch der Gott braucht den Menschen, sonst stirbt er. Das fand ich sehr interessant. Auch können Menschen Götter in gewisser Weise schaffen.
Dazu kommt, dass mir klar geworden ist, was es bedeuten kann, wenn etwa gesagt wird: "Amma ist Gott".
All das hat dazu geführt, das ich Diskussionen wie hier "Beweise für die Existenz Gottes" oder "Beweise für die Nicht-Existenz Gottes" gar nicht mehr richtig ernst nehmen kann, weil viele entweder gar nicht fragen, was sie unter "Gott" verstehen, oder weil sie ganz naiv ausschließlich von biblischen Gottesbegriffen ausgehen.
Was Dreieinigkeit bedeuten kann, ist mir erst durch den Hinduismus aufgegangen und so bin ich zum totalen Fan der Dreieinigkeit geworden, obwohl ich viele Vorstellungen eines traditionellen Christentums nicht teilen kann.
Außerdem ist mir durch die Anhänger von ISKCON, also Hare-Krishna-Anhänger, klar geworden, dass man auch als Westler völlig in eine nichteuropäische religiöse Tradion eintauchen und sie authentisch leben kann. Ich hatte bis dahin vor allem westliche Buddhisten als Anhänger nichwestlicher Religionen kennengelernt. Die Buddhisten, die ich kennegelernt habe, waren zwar alle sehr nette, interessante Menschen, aber ich hatte oft das Gefühl, irgendwie sind sie doch von der Art und Weise, wie sie Buddhisten sind, oft noch sehr deutlich Protestanten, machmal auch deutlich Katholiken geblieben, jedenfalls immer doch noch irgendwie sehr christlich geprägt geblieben.

