24-11-2003, 19:34
Hall Hermann,
Weils gerade so schön ist, zitiere ich wieder Gitt aus [2], S. 72:
"Dennoch soll auf einen Gesichtspunkt hingewiesen werden, der gelegentlich zu Schwierigkeiten führt. Peter Bamm sagte einmal: 'Keiner von uns zweifelt an der Gültigkeit des Kopernikanischen Weltsystems. Aber für uns alle geht die Sonne unter.' Diese Ausdrucksweise benutzt jeder moderne Astronom, ohne dass jemand daran Anstoß nimmt. Auch die Bibel benutzt gängige Sprachweisen und ist dennoch wahr und genau, in dem, was gesagt werden soll."
Durchaus nicht.
Eine sehr engstirnige Interpretation! Wenn Gott die Eigenrotation der Erde kurzfristig angehalten hat, hatte das für Josua und die Israeliten naturgemäß den Effekt, dass die Sonne stillstand. In der Bibel steht also wahrheitsgemäß die Beobachtung Josuas: Die Sonne bewegt sich nicht mehr. Diese Beobachtung ist ebenso wahr, wie wenn ich beobachte, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht. Das widerspricht nicht dem heliozentrischen Weltbild!
Kommt darauf an. In den allermeisten Bereichen widerspricht die Naturwissenschaft der Bibel nicht. In gewissen Bereichen schon, wie zB die Evolutionslehre. Hier ist aber der Kampf noch lange nicht vorbei, es gibt und gab sehr viele Wissenschaftler, die an der Evolution starke Zweifel anmelden! Ein prominentes Beispiel ist zum Beispiel Nobelpreisträger Niels Bohr, zitiert in [2], S. 51:
"Fünf Milliarden Jahre sind viel zu kurz, um die Mannigfaltigkeit der so wunderbar angepassten Tier- und Pflanzenwelt zu erklären."
Die Naturwissenschaft muss der Bibel nicht widersprechen (Was bedeuten würde, dass entweder Gott oder die Naturwissenschaft sich geirrt hat. Willst du wissen, auf wen ich tippe? :)). Es wäre aber ein Fehler, anzunehmen, dass die Evolutionslehre von der ganzen Naturwissenschaft unterstützt wird. Ganz im Gegenteil, in bestimmten US-Bundesstaaten darf sie schon heute nicht mehr unterrichtet werden! Evolution mag sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt haben; dennoch ist sie absolut unbewiesen und alles andere als widerspruchsfrei.
Jahrtausendelang glaubten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe (die Bibel spricht übrigens im Matthäusevangelium dagegen, wenn man genau liest!), es war ebenso die vorherrschende Meinung wie heute, dass der Mensch durch Evolution entstanden sei. Und dennoch hatte die Mehrheit unrecht.
Unter anderem, ja.
Ach was. Der Autor, Mose wuchs am Hof des ägyptischen Pharaos auf. Er genoss die beste Ausbildung in Ägypten. Und doch findest du nirgends in seinen Büchern ägyptische Einflüsse.
Aus sehr weit oben genannten Gründen ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass der Gott, den ich kenne, die Welt durch Evolution geschaffen hat. Wenn doch, dann ist er ein ganz anderer Gott, als der, an den die Christen glauben. Nur ein Beispiel:
Die Evolution sagt, Tod und Sünde sind erforderlich zur Entstehung des Lebens, also gut. Die Bibel sagt, Gott ist heilig und sündenfrei, der Tod eine Folge der Sünde. Dieser heilige Gott kann also nicht durch Evolution geschaffen haben, sonst hätte er sich ja die Sünde zunutze gemacht.
Spekulation? Ich sage, der Sündenfall ist der Grund für die Unvollkommenheit des Menschen. Warum sage ich das? Weil es uns Gott so geoffenbart hat.
Aus sich heraus (durch Evolution) hätte sich der Mensch überhaupt nicht entwickeln können, weil Evolution nicht funktioniert. Ich werde - wie versprochen - noch einige Argumente nachliefern, unter anderem aus dem Bereich der Informatik. Übrigens höre ich morgen Abend in Innsbruck einen Vortrag zu dem Thema, vielleicht kann ich dann noch neues beitragen.
Eine interessante Theorie, aber wenn ich an Jesus glaube, muss ich an die Bibel glauben; denn woher sonst erfahre ich etwas von Jesus, und wenn ich nichts von Jesus weiß, wie kann ich an ihn glauben? Jesus selbst nimmt oft Bezug auf die Schöpfung. Wenn er der Sohn Gottes ist, hängt er keinem Irrglauben an, dann ist die Schöpfung wahr. Und ist er nicht der Sohn Gottes, dann ist sowieso mein ganzer Glaube sinnlos.
Kann er nicht? Sobald du sagst, die Schöpfung ist so nicht geschehen, steht Jesus als Lügner da. Und schon hast du selbst ihn kleingeredet.
Ob uns die Sakramente das ermöglichen sei dahingestellt. Ansonsten stimme ich dir hier zu.
LG Mike
Zitat:wenn Du glaubst, die Bibel in jeder Beziehung wörtlich nehmen zu müssen
Weils gerade so schön ist, zitiere ich wieder Gitt aus [2], S. 72:
"Dennoch soll auf einen Gesichtspunkt hingewiesen werden, der gelegentlich zu Schwierigkeiten führt. Peter Bamm sagte einmal: 'Keiner von uns zweifelt an der Gültigkeit des Kopernikanischen Weltsystems. Aber für uns alle geht die Sonne unter.' Diese Ausdrucksweise benutzt jeder moderne Astronom, ohne dass jemand daran Anstoß nimmt. Auch die Bibel benutzt gängige Sprachweisen und ist dennoch wahr und genau, in dem, was gesagt werden soll."
Zitat:glaubst Du dann auch noch, dass die Sonne die Erde umkreist?
Durchaus nicht.
Zitat:Ich zitiere: "Jos. 10,12: Sonne stehe still zu Gibeon". Diese Stelle wurde benutzt, um das geozentrische System mit der Bibel zu beweisen.
Eine sehr engstirnige Interpretation! Wenn Gott die Eigenrotation der Erde kurzfristig angehalten hat, hatte das für Josua und die Israeliten naturgemäß den Effekt, dass die Sonne stillstand. In der Bibel steht also wahrheitsgemäß die Beobachtung Josuas: Die Sonne bewegt sich nicht mehr. Diese Beobachtung ist ebenso wahr, wie wenn ich beobachte, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht. Das widerspricht nicht dem heliozentrischen Weltbild!
Zitat:Mittlerweile hat hier aber wohl die Naturwissenschaft gesiegt.
Kommt darauf an. In den allermeisten Bereichen widerspricht die Naturwissenschaft der Bibel nicht. In gewissen Bereichen schon, wie zB die Evolutionslehre. Hier ist aber der Kampf noch lange nicht vorbei, es gibt und gab sehr viele Wissenschaftler, die an der Evolution starke Zweifel anmelden! Ein prominentes Beispiel ist zum Beispiel Nobelpreisträger Niels Bohr, zitiert in [2], S. 51:
"Fünf Milliarden Jahre sind viel zu kurz, um die Mannigfaltigkeit der so wunderbar angepassten Tier- und Pflanzenwelt zu erklären."
Die Naturwissenschaft muss der Bibel nicht widersprechen (Was bedeuten würde, dass entweder Gott oder die Naturwissenschaft sich geirrt hat. Willst du wissen, auf wen ich tippe? :)). Es wäre aber ein Fehler, anzunehmen, dass die Evolutionslehre von der ganzen Naturwissenschaft unterstützt wird. Ganz im Gegenteil, in bestimmten US-Bundesstaaten darf sie schon heute nicht mehr unterrichtet werden! Evolution mag sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt haben; dennoch ist sie absolut unbewiesen und alles andere als widerspruchsfrei.
Jahrtausendelang glaubten die Menschen, die Erde sei eine Scheibe (die Bibel spricht übrigens im Matthäusevangelium dagegen, wenn man genau liest!), es war ebenso die vorherrschende Meinung wie heute, dass der Mensch durch Evolution entstanden sei. Und dennoch hatte die Mehrheit unrecht.
Zitat:Der Schöpfungsbericht ist eine Verherrlichung Gottes als Schöpfer der Natur und damit auch des Menschen.
Unter anderem, ja.
Zitat:Hier flossen die Sprachbilder und das Weltbild des Autors in die Schilderung der Schöpfung mit ein.
Ach was. Der Autor, Mose wuchs am Hof des ägyptischen Pharaos auf. Er genoss die beste Ausbildung in Ägypten. Und doch findest du nirgends in seinen Büchern ägyptische Einflüsse.
Zitat:Die Aussage, auf die es ankommt, ist lediglich: Gott schuf den Kosmos samt seinem "Inventar".
Aus sehr weit oben genannten Gründen ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass der Gott, den ich kenne, die Welt durch Evolution geschaffen hat. Wenn doch, dann ist er ein ganz anderer Gott, als der, an den die Christen glauben. Nur ein Beispiel:
Die Evolution sagt, Tod und Sünde sind erforderlich zur Entstehung des Lebens, also gut. Die Bibel sagt, Gott ist heilig und sündenfrei, der Tod eine Folge der Sünde. Dieser heilige Gott kann also nicht durch Evolution geschaffen haben, sonst hätte er sich ja die Sünde zunutze gemacht.
Zitat:Der Umstand, dass der Mensch aus der Materie kommt, ist auch der Grund für seine Unvollkommenheit.
Spekulation? Ich sage, der Sündenfall ist der Grund für die Unvollkommenheit des Menschen. Warum sage ich das? Weil es uns Gott so geoffenbart hat.
Zitat:Aus sich heraus hätte sich der Mensch nicht so weit entwickeln können (durch die Evolution), dass er Anteil nehmen könnte an der Herrlichkeit Gottes.
Aus sich heraus (durch Evolution) hätte sich der Mensch überhaupt nicht entwickeln können, weil Evolution nicht funktioniert. Ich werde - wie versprochen - noch einige Argumente nachliefern, unter anderem aus dem Bereich der Informatik. Übrigens höre ich morgen Abend in Innsbruck einen Vortrag zu dem Thema, vielleicht kann ich dann noch neues beitragen.
Zitat:Hier bedurfte es eines Gnadenaktes Gottes, und die Botschaft, dass uns Gott angenommen hat als Kinder brachte Jesus, obwohl er wusste, dass die meisten Menschen seine Frohbotschaft ablehnen werden und dass man ihn foltern und ermorden wird.
Eine interessante Theorie, aber wenn ich an Jesus glaube, muss ich an die Bibel glauben; denn woher sonst erfahre ich etwas von Jesus, und wenn ich nichts von Jesus weiß, wie kann ich an ihn glauben? Jesus selbst nimmt oft Bezug auf die Schöpfung. Wenn er der Sohn Gottes ist, hängt er keinem Irrglauben an, dann ist die Schöpfung wahr. Und ist er nicht der Sohn Gottes, dann ist sowieso mein ganzer Glaube sinnlos.
Zitat:Ohne Jesus wüssten wir nichts von unserer Kindschaft Gottes. Niemand kann das Werk Jesu kleinreden.
Kann er nicht? Sobald du sagst, die Schöpfung ist so nicht geschehen, steht Jesus als Lügner da. Und schon hast du selbst ihn kleingeredet.
Zitat:Und mit seinem Vermächtnis bekamen wir auch die Gnadengaben (Sakramente), die es uns ermöglichen, in der Nachfolge Jesu zu bleiben, oder nach dem Versagen wieder zu dieser zurück zu kehren.
Ob uns die Sakramente das ermöglichen sei dahingestellt. Ansonsten stimme ich dir hier zu.
LG Mike