15-08-2009, 00:41
(14-08-2009, 23:48)jam schrieb: der Christus der Christenheit ist was ganz anderes für mich.
Liebe Jam,
du solltest besser den Unterschied zwischen der Theologie des Apostels Paulus (Heidenmission) und des Apostels Petrus (Judengemeinde Jerusalem und Umgebung) heraus arbeiten. Es ist ja ganz offensichtlich so, dass die von dir bemängelten Veränderungen durch die Integration der Heiden in das ursprünglich jüdische Ur-Christentum hinein gekommen sind. Der Apostel Petrus und die Gemeinde in Jerusalem wollten Paulus ja zurück pfeifen. Damit wäre die erste Spaltung der Kirche aber bereits perfekt gewesen.
(14-08-2009, 23:48)jam schrieb: Retten kann aus meiner Sicht nur (die) ... Umkehr zu Jhwe ...Ich denke, das ist Konsens zwischen Juden, Christen und Moslems.
(14-08-2009, 23:48)jam schrieb: Christentum hat mehr Personenverehrung ,Jesus als Gott ,Maria als Göttin, sterbliche Menschen als Heilige. Für mich ist ()Personenkult nicht vereinbar mit (Gottes-) GlaubenAlso Maria, die Mutter Jesu, und die Heiligen der katholischen Kirche sind definitiv keine Götter oder göttlichen Charaktere. Nach meiner Kenntnis werden sie nach katholischer Volksfrömmigkeit nur als Mittler gesehen zwischen der "Allerheiligsten Dreifaltigkeit" = Gott und dem unwürdigen Beter.
Diese Verehrungsformen wurden von den großen evangelischen Kirchen im Zuge der Reformation als "falsche Lehre" abgelehnt. Auch wurde die unüberbrückbare Distanz zu Gott beseitigt. Wir Evangelische sind berufen, direkt zu Gott zu beten. Nach unserer Auffassung ist Gott überall anzutreffen.
Dadurch, dass sich Gott durch Jesus den Juden und den Heiden offenbart hatte, konnten sich die bekehrten Menschen gleich welcher Herkunft diesem Gott zuwenden. Insofern sind Heidenchristen und Judenchristen beim Apostelkonzil gemeinsam zu Christen geworden - zumindest sind sie gemeinsam zum Glauben an Gott berufen (und zwar an denselben, den Einen und Ewigen, um da keine Missverständnisse aufkommen zu lassen).
Dass Jesus unterschiedlich gesehen wird, hatte bereits zwischen den urchristlichen Gemeinden Tradition.
Wir Monotheisten sollten uns jedoch immer bewusst sein, dass wir nicht irrtumsfrei über die Gestalten unserer Religion sprechen können. Wir sind der Sünde - auch der unbewussten durch Fehlinterpretation - anheim gegeben. Die Erlösung davon gibt es nicht zollfrei, sondern nur durch den Akt gegenseitigen Verstehens, gegenseitiger Aussöhnung, gegenseitigen Lernens und schließlich gegenseitigen Vergebens.
Wenn wir Christen also im Irrtum über den Christus leben, so möge man uns nicht ändern wollen, sondern diese Tradition vergeben. Es ist ja noch die Frage, ob Gott uns nach unseren Verehrungsformen oder unserm Tun beurteilt. Zu Letzterem gehört auch vergebende Toleranz, um die ich mit ganzem Herzen bete.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard