(12-08-2009, 13:25)Spezies 8472 schrieb: Du warst es, der die Theologen und Historiker in "bedeutende, (weil meinungskonforme?)" und (folglich) "unbedeutende" einordnet, Epicharm.
Unterlasse es bitte, mich zu interpretieren.
Es gibt Fragen zu denen die Fachgelehrtenschaft einer Meinung ist und andere Fragen, zu denen Meinungsverschiedenheit besteht. Und dann gibt es noch "Gelehrte", zB aus evangelikalen Kreisen, die so manches Märchen zur Historie erklären. Diese "Gelehrten" sind unbedeutend.
(12-08-2009, 13:25)Spezies 8472 schrieb:'Epicharm schrieb:Markusevangelium, entstanden etwa um 70 nChr. Mt u. Lk sind zwischen 80 u. 90, Joh etwa um 100 nChr entstanden.Dann bedeutet das also, dass die Autoren der Evangelien des Matthäus und des Lukas aus einem Buch abgeschrieben haben, das bereits als "Sekundärquelle" gilt? Sie fertigten quasi eine interpretierte Abschrift von einer bereits interpretierten Abschrift an, die ihrerseits ca. zwei Menschenalter nach dem Ereignis angefertigt wurde?
Exakt!
(12-08-2009, 13:25)Spezies 8472 schrieb: Immerhin sind Niederschriften (vermutlicher) Zeitzeugen apokryph, aber Hörensagen wird zur zentralen Lehre erhoben.
Es gibt keine Niederschriften von Zeitzeugen, auch nicht "vermutlich"!
Wenn Du die Logienquelle (Q) meinst, ist man sich weitgehend einig, dass sie (vermutlich) in Schriftform bestanden hat. Einen Beleg dafür gibt es nicht. Wann Q entstanden sein kann, dazu gibt es keinen Konsens. U. Schnelle datiert Teile von Q zwischen 40 und 50, die Endredaktion zwischen 50 u. 60 nChr, K. Berger datiert Q mit 60-65 nChr, H. Conzelmann und A. Lindemann um 70 nChr, was auch meiner Einschätzung entspricht.
Übrigens, alle Genannten sind bedeutende Theologen.
Wenn Du Deine eigenen Theorien zur Entstehung von Q und den Evangelien hast, soll mir das rechtsein.
(12-08-2009, 13:25)Spezies 8472 schrieb: Haben diese "bedeutenden Fachleute" gar keine Angst vor Ex 20, 7?
Nein, sie haben keine Angst! Sie haben allesamt die Aufklärung hinter sich.
MfG B.