Die Gewissheit, die Christen hätten die Evangelien verfälscht, schöpfen Muslime aus dem Koran (Sure 5, 116-117). Auch wirft der Koran den Christen vor, die Verpflichtungen, die sie gegenüber Gott eingegangen sind, "vergessen" zu haben (Sure 5,14).
Man wird Muslimen kaum einen Vorwurf machen dürfen, wenn sie diese Hinweise aus dem Koran als ihre Glaubenswahrheit vertreten. Insbesondere dann, wenn sie das im Unterforum Islam tun.
Wenn man wissen will, mit welchem Wissens- und Empfindungshintergrund die gebildeten Schichten in muslimischen Ländern dem Christentum (und den Evangelien) gegenüberstehen, ist es nützlich, einen Blick in ihre Schulbücher zu werfen.
In der Türkei wird beispielsweise in allen staatlichen Schulen nach der vierten Grundschulstufe bis zum Ende der gymnasialen Ausbildung das Fach "Religionskultur- und Moralkunde" gelehrt. Die Bücher für die erste Gymnasialklasse dieses Unterrichtsfachs bieten eine recht ausführliche Information über das Christentum (überwiegend aus islamischer Sicht). Dort ist u. a. festgehalten, dass Jesus "das Evangelium" selbst offenbart worden sei. Der türkische Gymnasiast der Oberstufe erfährt dann, dass die Evangelien auf Griechisch verfasst worden seien und dass sie Jesus selbst nicht offenbart wurden. Sie erfahren, dass die vier Evangelien auf dem Konzil von Nicäa kanonisiert worden seien. In einigen Religionsbüchern finden sich Behauptungen, die Evangelien seien verfälscht worden.
Aus Religionsbüchern für die Grundschule erfährt man, dass Jesus von Gott vor der Hinrichtung beschützt und unmittelbar in den Himmel aufgenommen wurde. In den Religionsbüchern für Gymnasien ist festgehalten, dass Jesus dem christlichen Glauben nach, am Kreuz hingerichtet wurde und auferstanden ist. Die Dreifaltigkeit bestünde (anders als es die Darstellung im Koran vermuten ließe) aus Gott, Jesus und dem Heiligen Geist.
Einige Lehrbücher informieren über die christliche Lehre von Feindesliebe und Barmherzigkeit.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass Bücher, die später erschienen sind, merklich positiver über das Christentum berichten als solche, die schon länger in Gebrauch sind.
Quelle: Patrick Bartsch, Die Darstellung des Christentums in Schulbüchern islamisch geprägter Länder, Schenefeld 2005
MfG E.
Man wird Muslimen kaum einen Vorwurf machen dürfen, wenn sie diese Hinweise aus dem Koran als ihre Glaubenswahrheit vertreten. Insbesondere dann, wenn sie das im Unterforum Islam tun.
Wenn man wissen will, mit welchem Wissens- und Empfindungshintergrund die gebildeten Schichten in muslimischen Ländern dem Christentum (und den Evangelien) gegenüberstehen, ist es nützlich, einen Blick in ihre Schulbücher zu werfen.
In der Türkei wird beispielsweise in allen staatlichen Schulen nach der vierten Grundschulstufe bis zum Ende der gymnasialen Ausbildung das Fach "Religionskultur- und Moralkunde" gelehrt. Die Bücher für die erste Gymnasialklasse dieses Unterrichtsfachs bieten eine recht ausführliche Information über das Christentum (überwiegend aus islamischer Sicht). Dort ist u. a. festgehalten, dass Jesus "das Evangelium" selbst offenbart worden sei. Der türkische Gymnasiast der Oberstufe erfährt dann, dass die Evangelien auf Griechisch verfasst worden seien und dass sie Jesus selbst nicht offenbart wurden. Sie erfahren, dass die vier Evangelien auf dem Konzil von Nicäa kanonisiert worden seien. In einigen Religionsbüchern finden sich Behauptungen, die Evangelien seien verfälscht worden.
Aus Religionsbüchern für die Grundschule erfährt man, dass Jesus von Gott vor der Hinrichtung beschützt und unmittelbar in den Himmel aufgenommen wurde. In den Religionsbüchern für Gymnasien ist festgehalten, dass Jesus dem christlichen Glauben nach, am Kreuz hingerichtet wurde und auferstanden ist. Die Dreifaltigkeit bestünde (anders als es die Darstellung im Koran vermuten ließe) aus Gott, Jesus und dem Heiligen Geist.
Einige Lehrbücher informieren über die christliche Lehre von Feindesliebe und Barmherzigkeit.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass Bücher, die später erschienen sind, merklich positiver über das Christentum berichten als solche, die schon länger in Gebrauch sind.
Quelle: Patrick Bartsch, Die Darstellung des Christentums in Schulbüchern islamisch geprägter Länder, Schenefeld 2005
MfG E.
MfG B.