(24-07-2009, 12:45)Flat schrieb: Wie definierst Du hier Überlegenheit?
Ich versuch’s einmal aus der mittelalterlichen Bedeutung dieses Wortes heraus.
überligen mhd. = auf etwas liegen, in der Bedeutung "stärker sein", jemanden (etwas) überwinden (aus der Situation der Ringkampfes ausgehend)
(24-07-2009, 12:45)Flat schrieb: Ein Gläubiger wird in aller Regel von seinem Glauben überzeugt sein.
Das nehme ich keinem gläubigen Menschen krumm.
(24-07-2009, 12:45)Flat schrieb: Ist damit nicht automatisch auch durch dieses Richtig-empfinden eine Überlegenheit impliziert?
Mag sein, dass sich der Gläubige überlegen fühlt. Dieses Gefühl, denke ich, verspüren auch die Ungläubigen. Auch bei mir kommt es auf, wenn ich von all den wunderbaren Geschichten über das Eingreifen von Engeln, von Wundern, vom Paradies und der Hölle, etc. höre oder lese. Da mir "bewusst" ist, dass es sich dabei um Mythen handelt, passiert es auch mir immer wieder, dass ich über solche Glaubensinhalte mit Überlegenheitsgefühl referiere. Ich habe mich, zugegeben, auch nicht immer soweit in Gewalt, als dass ich diesen Anspruch nicht auch dann und wann raushängen lasse.
(24-07-2009, 12:45)Flat schrieb: Das Übernehmen des Allversöhnungsgedanken würde meinen Glauben komplett ändern. Ist so ein Anspruch dann nicht schon missionarisch an mir?
Nimm meine Nachfragen bitte nicht krumm oder als Angriff auf Deine Position, ich will nur das Thema diskutieren.
Ohne daran glauben zu können, ist mir die Allversöhnungslehre (wie sie Origenes formuliert hat) sympathisch. Dass er über diese Lehre mit seiner Kirche Probleme bekam, wissen wir.
Wer seine Position kultiviert vorträgt (und so empfinde ich Deinen Glaubensvortag hier), wird mit seinem Gegenüber in der Regel selten Probleme bekommen.
MfG E.
MfG B.

