24-07-2009, 13:24
(24-07-2009, 12:17)Epicharm schrieb: Ein Bericht über Glaubensinhalte der eigenen Religion wird allgemein als ungehörig empfunden, wenn dieser mit einem Überlegenheitsbewusstsein, das man dem Gegenüber auch deutlich vermittelt, erstattet wird.
(24-07-2009, 12:38)DureeTotale schrieb: Betrachtet man nun die Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen, so wird man viele (und darunter eben auch die drei wichtigen semitischen Religionen, also Judentum, Christentum und Islam) finden, zu deren zentralen Glaubenssätzen es gehört, dass sie allein die Wahrheit über Gott und Mensch hätten und verkünden, dass darum jeder, der anderer Überzeugung ist, damit automatisch falsch läge und Gott damit gar beleidigte und natürlich vor allem, dass man nur dann "errettet" würde, wenn man sich eben diese, wahren Glaubenssätze zu eigen machte...Was du machst, um nur ein Beispiel zu nennen, ist Mission. Du hast eine nihilistisch-materialistische Grundauffassung, die dir unumstößlich „wahr“ erscheint. In diese passt du alle „Realität“ und „Objektivität“ hinein. Real und objektiv zu denken, ist für dich die einzig „wahre Weltanschauung“.
Sich dieser indirekten Infiltration von Überlegenheitsbewusstsein zu entziehen, gelingt nur den allerwenigsten Anhängern solcher religiösen Bekenntnisse, wie die Realtät enstprechender Diskussionen immer wieder zeigt. Und darum ist es meiner Meinung nach auch fast unmöglich, eine halbwegs klare Grenzlinie zwischen Argumentation und Mission zu ziehen...
Dieser Sachverhalt ist im zitierten Text (und vielen anderen von dir) zu erkennen. Beispiele gefällig?
„diese indirekte Infiltration“ (abwertend) oder
„verkünden, dass darum jeder, der anderer Überzeugung ist, damit automatisch falsch läge“ (partikuläre Ansichten verallgemeinernd) oder
„die Realtät enstprechender Diskussionen immer wieder zeigt“, (partikuläre Verhaltensweisen, verallgemeinert).
Auch der allerletzte Satz haut in diese Kerbe. Es mag stimmen, dass jede Argumentation auch überzeugen will. Aber dieses unterschwellige: „Und darum ist es … auch fast unmöglich“, ist ein rhetorischer Kniff, die eigene Meinung hervor zu heben, damit bitteschön das zuvor Gesagte hübsch heraus gestellt wird.
Mag sein, dass dir diese Verhaltensweise nicht bewusst ist: Deinen Lesern wird es hingegen sehr wohl bewusst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard