24-07-2009, 12:45
Moin,
Wie definierst Du hier Überlegenheit?
Ein Gläubiger wird in aller Regel von seinem Glauben überzeugt sein. Ist damit nicht automatisch auch durch dieses Richtig-empfinden eine Überlegenheit impliziert?
das sehe ich auch so. Obwohl man es irgendwie natürlich auch als eine milde Missionierungsform verstehen könnte. Aber die Konsequenz wäre ja, dass man sich dann -wenn man Mission ablehnt, entweder selbst verleugnen müsste oder zum schweigen verdammt wäre.
Das sehe ich punktuell etwas anders. Ich sehe meinen Glauben als wahr an und damit den anderen oft als falsch. Das würde ich sogar artikulieren. Aber das betrifft ja Äußerungen zu meinem Glauben. Ich ziehe hier die Grenze, wo ich den anderen nicht mehr bei seiner Position stehen lassen kann, ihn quasi überzeugen (oder zumindest ins wanken bringen muss )
Ich meinte das Thema schon über dieses Forum hinaus gehend.
Wie wäre es, wenn ich z.B. als Nichtchrist mich in einem rein christlichen Forum anmelden würde, um mich dort mit Christen auszutauschen (wenn das in dem Forum z.B. nicht durch die FAQ verboten wäre)
wenn das aber nicht der eigenen Überzeugung entspricht.
In diesem Punkt, der ja diesbezüglich oft genannt wird, habe ich folgendes Problem. Es gibt eine religiöse Überzeugung der Allversöhnung, dass sozusagen der Weg der richtige ist.
Muss ich diesem folgen (was ich z.B. nicht tue, ich widerspreche dieser Idee sogar entschieden), um religiöse Dialoge ohne Mission führen zu können?
Das Übernehmen des Allversöhnungsgedanken würde meinen Glauben komplett ändern. Ist so ein Anspruch dann nicht schon missionarisch an mir?
PS: Nimm meine Nachfragen bitte nicht krumm oder als Angriff auf Deine Position, ich will nur das Thema diskutieren. :icon_exclaim:
Tschüss
Jörg
(24-07-2009, 12:17)Epicharm schrieb: Ein Bericht über Glaubensinhalte der eigenen Religion wird allgemein als ungehörig empfunden, wenn dieser mit einem Überlegenheitsbewusstsein, das man dem Gegenüber auch deutlich vermittelt, erstattet wird.
Wie definierst Du hier Überlegenheit?
Ein Gläubiger wird in aller Regel von seinem Glauben überzeugt sein. Ist damit nicht automatisch auch durch dieses Richtig-empfinden eine Überlegenheit impliziert?
(24-07-2009, 12:17)Epicharm schrieb: Wer im religiösen Gespräch auf die Glaubensinhalte seiner Religion hinweist, ist noch kein Missionar.
das sehe ich auch so. Obwohl man es irgendwie natürlich auch als eine milde Missionierungsform verstehen könnte. Aber die Konsequenz wäre ja, dass man sich dann -wenn man Mission ablehnt, entweder selbst verleugnen müsste oder zum schweigen verdammt wäre.
(24-07-2009, 12:17)Epicharm schrieb: Zur Mission werden solche Hinweise, wenn das mit alleinigem Wahrheitsanspruch für die eigene Sicht der Dinge verbunden ist.
Das sehe ich punktuell etwas anders. Ich sehe meinen Glauben als wahr an und damit den anderen oft als falsch. Das würde ich sogar artikulieren. Aber das betrifft ja Äußerungen zu meinem Glauben. Ich ziehe hier die Grenze, wo ich den anderen nicht mehr bei seiner Position stehen lassen kann, ihn quasi überzeugen (oder zumindest ins wanken bringen muss )
(24-07-2009, 12:17)Epicharm schrieb: Und zur Belästigung wird es, wenn es im Unterforum einer Konkurrenzreligion geschieht.
Ich meinte das Thema schon über dieses Forum hinaus gehend.

Wie wäre es, wenn ich z.B. als Nichtchrist mich in einem rein christlichen Forum anmelden würde, um mich dort mit Christen auszutauschen (wenn das in dem Forum z.B. nicht durch die FAQ verboten wäre)
(24-07-2009, 12:17)Epicharm schrieb: Ein religiöses Gespräch wird in der Regel harmonisch verlaufen, wenn man dem Gegenüber zugesteht, dass es viele Wege geben könne, zur inneren Zufriedenheit (zur Heilserfahrung, Erleuchtung, etc.) zu kommen.
wenn das aber nicht der eigenen Überzeugung entspricht.
In diesem Punkt, der ja diesbezüglich oft genannt wird, habe ich folgendes Problem. Es gibt eine religiöse Überzeugung der Allversöhnung, dass sozusagen der Weg der richtige ist.
Muss ich diesem folgen (was ich z.B. nicht tue, ich widerspreche dieser Idee sogar entschieden), um religiöse Dialoge ohne Mission führen zu können?
Das Übernehmen des Allversöhnungsgedanken würde meinen Glauben komplett ändern. Ist so ein Anspruch dann nicht schon missionarisch an mir?

PS: Nimm meine Nachfragen bitte nicht krumm oder als Angriff auf Deine Position, ich will nur das Thema diskutieren. :icon_exclaim:
Tschüss
Jörg