Hallo Saldo,
Deine Analyse ist gründlich und einleuchtend!
Jedenfalls ist der Text, der mit der Logienquelle vorlag, überarbeitet worden. Jener aus dem Thomas-Evangelium dürfte dem "Original" wohl am nächsten stehen. Wenn man annimmt, dass Q in den frühen Gemeinden erst nach und nach Gestalt angenommen hat und in der Form, wie der Text als Rekonstruktion vorliegt, wahrscheinlich erst nach der Zerstörung des Tempels zur Verfügung stand, also rund 40 Jahre nachdem der Ausspruch möglicherweise getätigt wurde, sind Schlussfolgerungen, wie Du sie ziehst, durchaus zulässig.
Grüße E.
Deine Analyse ist gründlich und einleuchtend!
(19-07-2009, 11:53)Saldo schrieb: Meine Schlussfolgerung:
Da ich kein Griechisch kann und auch sonst kein Neutestamentler bin, habe ich einfach mein Gespür für Texte und mein Gelerntes, ideologiekritisch an Texte heranzugehen, benutzt:
also erst einmal zu schauen, welche Intention sich in den Texten äußert. Daraus lässt sich bis zu einem gewissen Grad der Verfasser (und der Grund, warum er den Text geschrieben hat), erschließen.
Und im Moment scheint mir deutlich, dass Jesus nachträglich etwas in den Mund gelegt wurde, was nicht das Interesse Jesu sein konnte, sondern das Interesse der jungen Gemeinde:
sich vor Verfolgung zu wappnen.
Jedenfalls ist der Text, der mit der Logienquelle vorlag, überarbeitet worden. Jener aus dem Thomas-Evangelium dürfte dem "Original" wohl am nächsten stehen. Wenn man annimmt, dass Q in den frühen Gemeinden erst nach und nach Gestalt angenommen hat und in der Form, wie der Text als Rekonstruktion vorliegt, wahrscheinlich erst nach der Zerstörung des Tempels zur Verfügung stand, also rund 40 Jahre nachdem der Ausspruch möglicherweise getätigt wurde, sind Schlussfolgerungen, wie Du sie ziehst, durchaus zulässig.
Grüße E.
MfG B.

