19-07-2009, 13:35
Hallo,
das Thomasevangelium (und alle anderen Apokryphen) entstanden wahrscheinlich nach den vier kanonischen. Wie erklärst du dir dann, dass Thomas aus einer Quelle - die höchstwahrscheinlich auch ständig verändert und erweitert wurde mit Aussprüchen zu Profilierungszwecken - genauer zitiert als ein eherer Autor, dem die hypothetische Quelle eher und daher mit weniger Einschüben und Anmerkungen vorlag? Der älteste Evangelist Markus erwähnt diesen Ausspruch Jesu gar nicht. Das würde for die These sprechen, sie wurde Q zugefügt um die Widerstandsbestrebungen gegen die Besatzer zu stärken, also rein politische Zwecke.
Frage zwei:
Wenn man den Vers mit dem Schwert kontextualisiert, liest sich das so wie Saldo schon zitiert hat.
Überschrieben ist der Absatz mit "Entzweiung um Jesu willen". Auch bei Lk hat der Schwertsatz ähnlichen Kontext.
Bernhard von Clairvaux deutet die Schwertmetapher allerdings anders. Und zwar als das weltliche und das geistige. Es würde also geistig wie weltlich "entzweit". Nachlesen kann man das hier.
Ich könnte mir vorstellen, dass der "Pazifist Jesus" eine Konstruktion der Kirche ist. Wenn man sich jedoch fragt, warum gerade Jesus unter den ganzen Wanderpredigern der war, der sich durchsetzen konnte, dann könnte es schon sein, dass das Friedliche das Spezielle an ihm war. Der Täufer bspw. war ja nicht ganz so pazifistisch.
Grüße
Sonne
das Thomasevangelium (und alle anderen Apokryphen) entstanden wahrscheinlich nach den vier kanonischen. Wie erklärst du dir dann, dass Thomas aus einer Quelle - die höchstwahrscheinlich auch ständig verändert und erweitert wurde mit Aussprüchen zu Profilierungszwecken - genauer zitiert als ein eherer Autor, dem die hypothetische Quelle eher und daher mit weniger Einschüben und Anmerkungen vorlag? Der älteste Evangelist Markus erwähnt diesen Ausspruch Jesu gar nicht. Das würde for die These sprechen, sie wurde Q zugefügt um die Widerstandsbestrebungen gegen die Besatzer zu stärken, also rein politische Zwecke.
Frage zwei:
Wenn man den Vers mit dem Schwert kontextualisiert, liest sich das so wie Saldo schon zitiert hat.
Überschrieben ist der Absatz mit "Entzweiung um Jesu willen". Auch bei Lk hat der Schwertsatz ähnlichen Kontext.
Bernhard von Clairvaux deutet die Schwertmetapher allerdings anders. Und zwar als das weltliche und das geistige. Es würde also geistig wie weltlich "entzweit". Nachlesen kann man das hier.
Ich könnte mir vorstellen, dass der "Pazifist Jesus" eine Konstruktion der Kirche ist. Wenn man sich jedoch fragt, warum gerade Jesus unter den ganzen Wanderpredigern der war, der sich durchsetzen konnte, dann könnte es schon sein, dass das Friedliche das Spezielle an ihm war. Der Täufer bspw. war ja nicht ganz so pazifistisch.
Grüße
Sonne
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!