19-07-2009, 09:48
Wie allgemein bekannt ist, sagt Jesus in Mt 10,34:
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Lukas, der dazu neigt, den Dingen die Schärfe zu nehmen, interpretiert die Vorlage (Logienquelle) in Lk 12,51:
Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, ich sage euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.
Das Thomas-Evangelium gibt den Ausgangstext von Q, ob ein solcher nun niedergeschrieben oder lediglich als mündliche Überlieferung vorlag, wohl am schärfsten wieder:
Logion 16:
Jesus sagte: Vielleicht meinen die Menschen, ich sei gekommen, um Frieden in die Welt zu bringen, und sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, um Spaltung auf die Erde zu bringen, Feuer, Schwert, Krieg.
Die meisten christlichen Theologen erklären diese Aussage (insbesondere aufgrund der Folgeverse) mit der Spaltung, die die Hinwendung zu Jesus in die Familien brachte.
Dass dieses Herrenwort auch anders gesehen werden kann, gibt Hyam Maccoby, Jude und Reform-Rabbiner, in seinem Buch Jesus und der jüdische Freiheitskampf wieder.
Er schreibt:
Wenn Jesus ein Pazifist war, warum sagt er dann: "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert"? Und warum verteilt er in der entscheidenden Nacht, nach dem letzten Abendmahl, Schwerter an seine Jünger? (Dieser Vorfall schlüpft nur in einem Evangelium, dem von Lukas (22,36-38) durch die Zensur.)
Jesus war eindeutig kein Pazifist. Sein Pazifismus ist ein Teil der Geschichte von seiner Ungefährlichkeit und dem nichtvorhandenen Widerstand gegen das Römische Reich, der Geschichte, mit der die christliche Kirche hoffte, den Argwohn der Römer, die Christen seien eine umstürzlerische Gruppe, zu zerstreuen.
Dass ich eher dazu neige, die geläufige Interpretation der meisten christlichen Theologen zu teilen, will ich nicht vorenthalten.
MfG E.
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.
Lukas, der dazu neigt, den Dingen die Schärfe zu nehmen, interpretiert die Vorlage (Logienquelle) in Lk 12,51:
Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, ich sage euch, nicht Frieden, sondern Spaltung.
Das Thomas-Evangelium gibt den Ausgangstext von Q, ob ein solcher nun niedergeschrieben oder lediglich als mündliche Überlieferung vorlag, wohl am schärfsten wieder:
Logion 16:
Jesus sagte: Vielleicht meinen die Menschen, ich sei gekommen, um Frieden in die Welt zu bringen, und sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, um Spaltung auf die Erde zu bringen, Feuer, Schwert, Krieg.
Die meisten christlichen Theologen erklären diese Aussage (insbesondere aufgrund der Folgeverse) mit der Spaltung, die die Hinwendung zu Jesus in die Familien brachte.
Dass dieses Herrenwort auch anders gesehen werden kann, gibt Hyam Maccoby, Jude und Reform-Rabbiner, in seinem Buch Jesus und der jüdische Freiheitskampf wieder.
Er schreibt:
Wenn Jesus ein Pazifist war, warum sagt er dann: "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert"? Und warum verteilt er in der entscheidenden Nacht, nach dem letzten Abendmahl, Schwerter an seine Jünger? (Dieser Vorfall schlüpft nur in einem Evangelium, dem von Lukas (22,36-38) durch die Zensur.)
Jesus war eindeutig kein Pazifist. Sein Pazifismus ist ein Teil der Geschichte von seiner Ungefährlichkeit und dem nichtvorhandenen Widerstand gegen das Römische Reich, der Geschichte, mit der die christliche Kirche hoffte, den Argwohn der Römer, die Christen seien eine umstürzlerische Gruppe, zu zerstreuen.
Dass ich eher dazu neige, die geläufige Interpretation der meisten christlichen Theologen zu teilen, will ich nicht vorenthalten.
MfG E.
MfG B.

