17-07-2009, 22:23
Zitat:SALAHADDIN ÄYYUBI: "... Dies sind kurz zusammengefaßt die wichtigsten Grundsaetze ueber Krieg und Frieden im Islam.Liebe® Schmettermotte,
Wer sie beruecksichtigt, kann sich nun selbst eine Meinung darueber bilden,
- wann für die Muslime Widerstand gegen einen Angriff auf Freiheit und religioeses Bekenntnis erlaubt und gefordert ist,
- und wann die religioesen Gefuehle der Menschen zu ganz anderen Zwecken missbraucht werden.
Darueber hinaus sollte man nun auch zu einer gerechten Beurteilung dieser islamischen Grundsätze kommen koennen und sich fragen, was ihnen eigentlich entgegensteht. Was steht wirklich gegen
* Schutz vor Glaubenszwang?
* Schutz vor Unterdrueckung und Tyrannei?
* Einsatz für Freiheit und Menschenrechte?
* Verbot jedweder sonstigen Waffengewalt?
* Bemuehen um Friedenssicherung?
* Verbot des Angriffs?
* Erlaubnis der Notwehr?
* Friedemachen auf allen Ebenen?"
Quelle: Islamisches Zentrum Muenchen, Wallnerstr.1-5, D 80939 Muenchen,
Tel.: 089-325061, Fax: 089-325077
in dieser Fragestellung ist es durchaus relevant, die Beantwortung durch einen gemeinde-offiziellen Text zu bereichern.
Es ist schon richtig, dass ich als Normalverfahren auch keine Gespraeche aus 3.Hand im Forum mag. Herr Ayyubin nennt sich doch auch so, dass man sieht, dass ihn angeht und er als von der Frage Mitbetroffener eben dies zitiert, um es genau auszudruecken, wozu er sagt "Das unterschreib ich auch" - und der angebotene Text traegt etwas zur Sache bei.
- "Was steht wirklich gegen ..."
- um diese Frage geht es leider nicht, wonach das erste Posting hier gefragt hat. Abgesehn davon, dass es auf einen Seher hinweisen wollte und dieselbe Frage im Forums-Eck fuer Judentum auf dies bezogen formuliert wurde - denn zumindest die Aelteren oder Welterfahreneren von uns wissen doch, dass es auch so eine Friedens-Realisierung des Islams gab und noch gibt - Leute mit eben diesem Glauben und diesen Rechts-Urkunden, mit s
der-so Staaten, aber sonst aehnlich wie bei uns, neben denen auch unsere Staatssysteme nicht generell besser oder schlechter wegkamen, und wir wuerden genau auch diese Punkte zum Judentum oder Christentum vorbringen koennen. Sie ergeben sich aus dem Willen, als Gemeinschaften zu leben. Ohne wenigstens gelegentlich ein laengeres Stadium, im Moment gegen andere keine besonderen Einwaende mehr zu erheben, gaebe es gar keine Menschheit, meine ich.
Weil es auch da Menschen mit kultivierter Ausdrucksmoeglichkeit gibt, laesst sich die Reduktion eines komplex wahrgenommenen Andersseins auf allen verstaendliche gleiche Motive - (das, was hier vorgetragen ist, tut doch grad nur das) - immer durchfuehren.
Im Alltag wuerde so etwas beurteilt als "Gut gemeint", doch der Blick wuerde sich direkt darauf richten, wie das denn realisiert werde. Der Hinweis auf den Hl.Qur'an hilft uns hier wenig, denn der ist kein Steinbruch, sondern ein nacheinander auf viele verschiedene Situationen geantwortet habendes Sammelwerk von Entscheiden, die Mohammed in Autoritaet seines nur ihm alleine erscheinenden bzw.wahrnehmbaren Engelboten bekanntgab. Manchmal muss man diese Situation kennen, auf welche das eine Antwort war, denn die Aussagebreite war gross und mitunter ergeben sich Aussagen, die das Gegenteil zu anderen auch vorhandenen Aussagen aussagen - und was nun - beide sind unantastbar versiegelt?
Es ist nicht gleich eins davon dann als richtiger und wahrer zu befunden wie das andere - denn damit wuerde es wahhlos und ohne Wert fuer jede Rechtsprechung sein.
Es ist so zu begreifen (woher das kommt), wie ein Arzt vorgehn muss: hat der Patient Fieber, muss man ihn kuehlen, ist er unterkuehlt, braucht er Erwaermung, beides klingt ohne Kenntnis der Situation widerspruechlich, aber anders geht es ja auch nicht.
Also haben sich von Anfang an die Rechtsgelehrten auch darum gekuemmert: wann galt / gilt was? Und es war nie vorgesehn, dass Glaeubige ohne diese Kenntnisse sich alleine das Buch nehmen und gleich diesen oder jenen Vers in Aktionen umsetzen, denn dann ist es nicht G0TTES Autoritaet, die sie sich fuer eigene Belange ausleihen duerften.
Der HERR der Wahrhaftigkeit darf Sorgfalt verlangen, andernfalls beweist jemand, dass er IHN nicht ueber sich gelten liesse.
ChrisKiesl090676 brachte seine /ihre Frage hier auch in eine nicht geeignete Ebene: sich auf eine Privat-Offenbarung stuetzend und die bestmoegliche Ethik als Norm zu erklaeren - so als sei das zusammen die erfahrbare Realitaet des Muslimen oder Juden oder Christen vor Ort, wo der es mit Umsetzungen in Taten und Worte zu tun hat und nicht mit der bestmoeglichen Absicht der ueberdachenden Lehre.
Wir alle sagen, wenn wir mit menschlichen Eigenmaechtigkeiten aus unseren Gemeinden anklagend konfrontiert werden: "das ist nicht das, was wir meinen, es ist nicht die Lehre" - und das stimmt meist ja auch.
Aber lernen etwa alle auch nur die eigene Lehre gruendlich? Nicht jeder kommt dazu, im Leben, da vertraut man vieles Wichtige doch anderen genau-zu-wissen an. Manche verwechseln - je nach Charktertyp leicht oder nur manchmal - das, was die Lehre ihnen gebietet mit etwas, wonach ihnen zumute ist, dass dies richtig sein sollte fuer alle und vorneweg diesen selber. Zweifellos entscheiden sich manche auch wirklich zum Boeses-Tun, leider auch bei allen, oder sie sind zu arm an Vorstellungsvermoegen, den Blick auf einen moeglichen Reichtum gebannt, und nehmen nicht wahr, dass das Menschen sehr wehtut - es gibt die "Gemuets-Blindheit" sogar als definierte Krankheit.
Alles kann in einer grossen Gemeinde vorkommen, hje grosser und aelter sie ist. Diese Zusammenstellung der gut-verstaendlichen Motive hilft daher nicht bei der Friedensfrage, zumal auch diese am falschen Punkt ansetzte. Wenn es so einfach waere, Frieden zu schaffen, dann haetten wir ihn schon seit ewig.
Der Kern ist doch immer: waehrend die einen verstaendiger und weiser werden, altern sie schon dahin - und neue wurden geboren, die von alledem noch gar keine Ahnung haben - und die machen wieder die Fehler, Irrtuemer, und das Unkundig-Sein und die unbesorgte Vitalitaet dieser setzt schon wieder jeden eben muehsam erlangten Frieden der anderen aufs Spiel - ud die Neuen haben ja noch nicht selbst erlebt, wie unangenehm Krieg, Not und Elend dann sind, also fuerchten die dieses nicht.
"Suche den Frieden und jage ihm nach" empfiehlt uns Aaron, der Bruder des Moses. Das Jagen meint: aufspueren, wo einer sein kann, ein Friede, ein quitt-Sein, und die Geduld, dieses Ziel zu erreichen, wie sie die "Grosse Jagd" erfordert - niemals aufhoeren, die kleinsten Spuren findend - manchmal sind sie halt nur in Nebensaetzen mit angeboten
- und dann kann man auch darum ringen, auch wenn man daran fast draufgeht - der Friede ist das immer wert.
Und hat man einen, dann ist das auch nichts Festes, es braucht immer neu andere Frieden und auch diese moechten gepflegt bleiben - denn, wie gesagt: immer wieder kommen neue Menschen hinzu, denen der Wert noch nicht bekannt ist.
All die kleinen Frieden zu erjagen ist dadurch auch etwas Spannendes und sehr Faszinierendes. Alle drei unserer Religionen haben dazu das Potential, und darueber konnte man Freunde sein, sogar mitten in Kriegen der anderen.
mfG WiT :)

