05-07-2009, 10:12
Das ist eine interessante Frage, wann Menschen eher zum Glauben neigen und wann nicht...
Wenn ich mal so überlege, sind mir da schon alle Möglichkeiten begegnet. Es gibt Menschen, die sind gläubig, egal wie es ihnen geht, und es gibt auch Menschen, die sind nicht gläubig, ebenfalls egal wie es ihnen geht. Dass alle Atheisten anfangen zu beten, wenn sie Angst haben oder es ihnen sehr schlecht geht, halte ich für einen Mythos und für Wunschdenken manches Gläubigen.
Aber ja, diese Zwischenstufen, die du ansprichst, sind mir auch bekannt. Und neben denen, die anfangen zu glauben, wenn es ihnen schlecht geht, aber wieder damit aufhören, wenn es für sie wieder aufwärts geht, gibt es auch noch den umgekehrten Fall, dass Menschen eigentlich gläubig sind, ihnen das aber in den schlechten Zeiten weit schwerer fällt als in den guten.
Ob man das im ersten Fall als Hervorbrechen von schon immer unbewusst vorhandenem Glauben ansehen kann, ist fraglich. Sicherlich kann es vorkommen, dass einem Dinge, die man sich für gewöhnlich nicht eingesteht, erst in einer Extremsituation wirklich bewusst werden, weil einem in dem Moment die Kraft zur Selbsttäuschung fehlt. Aber eine einmal zusammengebrochene Selbsttäuschung ist schwer wieder aufzubauen, von daher würde ich davon ausgehen, dass jemand, der tatsächlich unbewusst gläubig war und es in so einer Situation erkannt hat, anschließend dauerhaft bekehrt ist, und würde im Gegenzug einem "Glauben", der nur mal kurz in einer Notsituation auftaucht und dann wieder verschwindet, nicht zuviel Bedeutung beimessen. Dass manchmal in solchen Momenten Wahrheiten hervorbrechen können, heißt noch lange nicht, dass alles, was Menschen in Notsituationen tun oder sagen, solche Wahrheiten sind. Manches ist schlichte Hilflosigkeit und Verzweiflung und hat reichlich wenig damit zu tun, was die gleiche Person bei klarem Verstand denkt.
Beim umgekehrten Fall, dass ein gläubiger Mensch in großen Schwierigkeiten plötzlich nicht mehr glauben kann, würde ich das erstmal auch nur als Ausdruck von Verzweiflung ansehen, vielleicht auch als Schwierigkeit, trotz eigentlich vorhandenem Glauben wirklich auf Gott zu vertrauen, wenn's drauf ankommt. Zu vertrauen fällt vielen Menschen schwer, da ist es kein Wunder, dass das auch den Glauben an Gott betreffen kann. Das mag nicht ideal sein und für einen gläubigen Menschen vielleicht auch erschreckend, aber es ist, denke ich, sehr menschlich. Damit man davon sprechen kann, dass die Person erkannt hat, in Wirklichkeit gar nicht zu glauben, und Atheist geworden ist, müsste die Veränderung meiner Meinung nach auch hier dauerhaft sein.
Wenn ich mal so überlege, sind mir da schon alle Möglichkeiten begegnet. Es gibt Menschen, die sind gläubig, egal wie es ihnen geht, und es gibt auch Menschen, die sind nicht gläubig, ebenfalls egal wie es ihnen geht. Dass alle Atheisten anfangen zu beten, wenn sie Angst haben oder es ihnen sehr schlecht geht, halte ich für einen Mythos und für Wunschdenken manches Gläubigen.
Aber ja, diese Zwischenstufen, die du ansprichst, sind mir auch bekannt. Und neben denen, die anfangen zu glauben, wenn es ihnen schlecht geht, aber wieder damit aufhören, wenn es für sie wieder aufwärts geht, gibt es auch noch den umgekehrten Fall, dass Menschen eigentlich gläubig sind, ihnen das aber in den schlechten Zeiten weit schwerer fällt als in den guten.
Ob man das im ersten Fall als Hervorbrechen von schon immer unbewusst vorhandenem Glauben ansehen kann, ist fraglich. Sicherlich kann es vorkommen, dass einem Dinge, die man sich für gewöhnlich nicht eingesteht, erst in einer Extremsituation wirklich bewusst werden, weil einem in dem Moment die Kraft zur Selbsttäuschung fehlt. Aber eine einmal zusammengebrochene Selbsttäuschung ist schwer wieder aufzubauen, von daher würde ich davon ausgehen, dass jemand, der tatsächlich unbewusst gläubig war und es in so einer Situation erkannt hat, anschließend dauerhaft bekehrt ist, und würde im Gegenzug einem "Glauben", der nur mal kurz in einer Notsituation auftaucht und dann wieder verschwindet, nicht zuviel Bedeutung beimessen. Dass manchmal in solchen Momenten Wahrheiten hervorbrechen können, heißt noch lange nicht, dass alles, was Menschen in Notsituationen tun oder sagen, solche Wahrheiten sind. Manches ist schlichte Hilflosigkeit und Verzweiflung und hat reichlich wenig damit zu tun, was die gleiche Person bei klarem Verstand denkt.
Beim umgekehrten Fall, dass ein gläubiger Mensch in großen Schwierigkeiten plötzlich nicht mehr glauben kann, würde ich das erstmal auch nur als Ausdruck von Verzweiflung ansehen, vielleicht auch als Schwierigkeit, trotz eigentlich vorhandenem Glauben wirklich auf Gott zu vertrauen, wenn's drauf ankommt. Zu vertrauen fällt vielen Menschen schwer, da ist es kein Wunder, dass das auch den Glauben an Gott betreffen kann. Das mag nicht ideal sein und für einen gläubigen Menschen vielleicht auch erschreckend, aber es ist, denke ich, sehr menschlich. Damit man davon sprechen kann, dass die Person erkannt hat, in Wirklichkeit gar nicht zu glauben, und Atheist geworden ist, müsste die Veränderung meiner Meinung nach auch hier dauerhaft sein.
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)

