26-06-2009, 15:49
Hallo Saldo,
vom Buddhismus sollte man sich auch nicht bezaubern lassen - das führt nur zu
unnötigen Komplikationen... :icon_cheesygrin:
Diese 'Großartigkeit' gibt es wohl überall, gerade im Buddhismus wird sie aber auch
karikiert, wie in dieser Geschichte, die mir gerade wieder mal untergekommen ist...
vom Buddhismus sollte man sich auch nicht bezaubern lassen - das führt nur zu
unnötigen Komplikationen... :icon_cheesygrin:
Diese 'Großartigkeit' gibt es wohl überall, gerade im Buddhismus wird sie aber auch
karikiert, wie in dieser Geschichte, die mir gerade wieder mal untergekommen ist...
Zitat:Vor einigen Jahren habe ich an einem sogenannten Retreat teilgenommen, geleitet von einem buddhistischen Mönch.
Schon beim Einführungsvortrag fiel mir auf, daß der junge Mann gern redete, aber offenbar nicht besonders gut hörte.
Auch auf kurze und klare Fragen gab er ellenlange Antworten, die mit den gestellten Fragen aber meist nicht allzuviel
zu tun zu haben schienen. Ich wollte dieses delikate Thema nicht in aller Öffentlichkeit anschneiden und meldete mich
zum Einzelinterview. Da kann's nun sein, daß ich etwas missverstanden habe, denn er fragte mich allerhand ungereimtes
Zeug; welche Unterschiede es gäbe zwischen mir und Butter, wie mein Name vor meiner Geburt geheißen habe u.ä...
Auf meine etwas verwunderte Antwort, mein Name sei ja wohl schon vor mir da gewesen und natürlich der gleiche wie
hier und jetzt, meinte er, 'Kein Name' und 'Hier und Jetzt' seien ganz verschiedene Dinge - das hatte ich ja nun gar nicht
in Abrede gestellt, aber mir kam's doch komisch vor, weil er in seinem Vortrag zwischen den seltsamsten Dingen absolut
keinen Unterschied entdecken hatte können. Und dann muss sich sein Hörvermögen ganz plötzlich drastisch
verschlechtert haben, denn er forderte mich immer wieder auf, seine Fragen zu beantworten, ohne dabei zu reden.
Da war nun guter Rat teuer! Aber als ich einmal vor lauter Verzweiflung in die Hände klatschte, schien ihm das als
Antwort zu genügen, und als ich, verärgert über sein Unverständnis, einmal mit der Hand auf den Boden schlug, war er
ganz begeistert. Vielleicht, weil er diese lauten Geräusche dann doch noch wahrnehmen konnte. Jedenfalls unterhielten
wir uns eine Zeitlang ganz köstlich mit Händeklatschen und Auf-den-Boden-klopfen (ich kann nur hoffen dass die Leute,
die darunter wohnten, auch schwerhörig waren), bis er dann auch noch anfing mit einer gerade herumstehenden Glocke
zu bimmeln. Ich hatte Angst er könnte das Ding nach mir werfen, und ging rücklings zur Tür hinaus, wobei ich mich ein
paarmal niederwarf, um einer evtl. geschleuderten Glocke auszuweichen. Ich erreichte jedenfalls sicher den Ausgang;
ob und wie sein Gehör beeinträchtigt war, konnte ich jedoch nicht in Erfahrung bringen...
Also daß Zen-Meister eher - äh, hm - exzentrische Menschen sind, hatte ich ja schon vorher gelesen, aber daß es dazu
auch von Vorteil ist, schwerhörig zu sein, war mir neu - oder ist es vielleicht eine 'Marktlücke' für Schwerhörige, die
dann immer behaupten können, der Andere verstehe nicht?
() qilin