04-06-2009, 19:58
Zu ersteinmal Hallo, KleinePusteblume, und herzlich Willkommen hier!
Wenn ich dich richtig verstehe, ist der Grund warum du "das Himmelreich" in Frage stellst derjenige, dass dir dieser "Ort" unvorstellbar ist. Er also jegilicher Erfahrung oder Gewissheit entbehrt.
Dazu ein paar Anmerkungen. "Himmelreich" meint natürlich keinen zeitlich, räumlich fassbaren Ort. Im Kontext der Evangelien ist es die Verheißung eines Lebens in Gemeinschaft mit Gott. Daher kann der Evangelist Lukas auch schreiben:
"Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch." (Lk 17, 20f)
Was das leben nach dem Tod angeht. So ist es eben das besondere des christlichen Glaubens, dass wir hoffen mit Christus auferweckt zu werden. Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Lebens in Christus. Paulus schreibt dazu:
"... wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein. Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden." (Röm 6, 3-8)
Hier könnte man deine eigenen Fragen stellen: Woher nimmst du diese Gewissheit? Ist es nicht auch persönlich weit her geholt?
Die Gewissheit für das was Ausdruck der christlichen Hoffnung ist, ist die Zusage der göttlichen Verheißung, die nicht trügt. Sie ist aber kein Beweis, sondern sie fordert Vertrauen (gr. pistis = Vertrauen/Glaube).
Man könnte auch fragen, auf was will ich eher vertrauen? Entweder das nach dem Tod nichts ist oder das ich ein Leben in Fülle erhoffen darf (vgl. Pascalsche Wette).
Was ist schon ein richtiger Christ? Christ bist du, weil du auf Christus getauft wurdest. Der Zweifel mindert dies nicht! Glaub mir, jeder noch so gläubige Christ, wird in seinem Leben schon mehrfach über seinen Glauben gezweifelt haben. Und wenn man so manche Heiligen Vita liest, merkt man, dass dies nicht nur nicht frevelhaft war, sondern oft zu einem tieferen Verständnis des Glaubens geführt hat.
(04-06-2009, 18:59)KleinePusteblume schrieb: Momentan besprechen wir im Religionsunterricht in der Schule 'Gottes Himmelsreich' und ich frage mich immer wieder "Gibt es das wirklich?".
Und nach vielem Nachdenken, habe ich festgestellt, dass ich nicht daran glaube, dass ich einfach nicht denke, dass nach dem Tod etwas sein wird, ich kann es mir schlecht vorstellen und ich finde es auch unglaubwürdig und weit her geholt.
Wenn ich dich richtig verstehe, ist der Grund warum du "das Himmelreich" in Frage stellst derjenige, dass dir dieser "Ort" unvorstellbar ist. Er also jegilicher Erfahrung oder Gewissheit entbehrt.
Dazu ein paar Anmerkungen. "Himmelreich" meint natürlich keinen zeitlich, räumlich fassbaren Ort. Im Kontext der Evangelien ist es die Verheißung eines Lebens in Gemeinschaft mit Gott. Daher kann der Evangelist Lukas auch schreiben:
"Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch." (Lk 17, 20f)
Was das leben nach dem Tod angeht. So ist es eben das besondere des christlichen Glaubens, dass wir hoffen mit Christus auferweckt zu werden. Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Lebens in Christus. Paulus schreibt dazu:
"... wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein. Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden." (Röm 6, 3-8)
(04-06-2009, 18:59)KleinePusteblume schrieb: Nach dem Tod ist, denke ich, nichts. Ein leeres etwas, als würde man schlafen ohne Traum, so ein Gefühl kann ich mir da gut vorstellen.
Die Meinungen in meiner Klasse bei dem Thema im Unterricht sind jedoch gleich, sie glauben alle fest daran, dass es ein Leben nach dem Tod geben soll und auch Gottes Himmelsreich, ich glaube das einfach nicht!
Hier könnte man deine eigenen Fragen stellen: Woher nimmst du diese Gewissheit? Ist es nicht auch persönlich weit her geholt?
Die Gewissheit für das was Ausdruck der christlichen Hoffnung ist, ist die Zusage der göttlichen Verheißung, die nicht trügt. Sie ist aber kein Beweis, sondern sie fordert Vertrauen (gr. pistis = Vertrauen/Glaube).
Man könnte auch fragen, auf was will ich eher vertrauen? Entweder das nach dem Tod nichts ist oder das ich ein Leben in Fülle erhoffen darf (vgl. Pascalsche Wette).
(04-06-2009, 18:59)KleinePusteblume schrieb: Weil ich grade das nicht glaube, weil ich das "Himmelsreich" sozusagen "in frage stelle", bin ich dann kein richtiger Christ?
Ich habe eigentlich viel und gerne mit der Kirche zu tun, habe mir aber vorher noch nie so stark Gedanken über so allgemeine Glaubensfragen gemacht.
Was ist schon ein richtiger Christ? Christ bist du, weil du auf Christus getauft wurdest. Der Zweifel mindert dies nicht! Glaub mir, jeder noch so gläubige Christ, wird in seinem Leben schon mehrfach über seinen Glauben gezweifelt haben. Und wenn man so manche Heiligen Vita liest, merkt man, dass dies nicht nur nicht frevelhaft war, sondern oft zu einem tieferen Verständnis des Glaubens geführt hat.
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)

