03-06-2009, 17:18
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: es gibt aber tatsächlich keine "Wertvorstellungen im Atheismus". natürlich hat auch jeder atheist seine werte, diese begründen sich aber nicht aus der schlichten tatsache, nicht an einen gott zu glaubenWiderspruch in sich! Und im gleichen Atemzug eine korrekte Feststellung: Die Wertvorstellungen erwachsen aus Wünschen, aus Reflexivität und gesellschaftlichen Entwicklungen, besonders Fehlentwicklungen. Das ist bei Christen natürlich genauso. Die christlichen Wertvorstellungen sind auch nicht vom Himmel gefallen, sondern sind Geburten der Tradition. Einzig ihre Fixierung erfolgt "im Himmel"

(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: also "humbug". so nennt man es üblichrrweise, wenn sehr befremdliches im brustton der tatsachenfeststellung behauptet wirdDu hast deinen Nietzsche gut verinnerlicht: Umwertung der Werte. "Humbug" ist also das, was Petronius befremdlich findet. Auch gut

Ähnliches gilt für "religiösen Blödsinn", das ist das, was Petronius mit seiner Anschauungsweise nicht versteht. Muss ich mir merken. :bduh:
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: wenn nichtgläubige das thamtisieren und auf widersprüche (z.b. zwischen anspruch und sein) hinweisen, betreiben sie "antireligiöse propaganda"Wieso ist eigentlich der Widerspruch zwischen Ideal und Wirklichkeit oder noch schlimmer zwischen Ideal und Verbrechen eines so aufdrängenden Hinweises würdig?


(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb:Willkommen in der Welt, Petronius! Die Gottlosen nach biblischem Verständnis regieren allenthalben auch innerhalb der christlichen Gesellschaft. Nicht die humanistischen Atheisten sind das Problem, sondern die Gottlosen, jene Menschen also, bei denen (verdecktes) Tun und äußerer Schein auseinander klaffen.Zitat:Religionsgemeinschaften und ihre Verwaltung (Kirchen) muss man von der Welt ihrer verschlüsselten Ideen trennennein, das kann man nicht. denn eins bezieht sich ja aufs andere
man kann nicht für die noch so schöne idee lob aussprechen, wenn sie in der praxis konterkariert wird. z.b. sieht "nächstenliebe" gar nicht mehr so toll aus, wenn sich herausstellt, daß darunter freiheitsentziehung und mißbrauch sozial gefährdeter kinder verstanden wurde (siehe irland) oder bekommt das wort vom "schutz des menschlichen lebens" einen anderen klang, wenn darunter der mord an einem abtreibungsarzt verstanden wird
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: es ist wohl auch so, daß die "Grundtugenden christlicher Lehre" mit dem praktischen leben nicht vereinbar sind, abweichungen daher immer der fall sein werden - zumal es ja neben diesen "grundtugenden" noch andere glaubenssätze gibt, mit denen abweichungen ganz hervorragend exkulpiert werden könnenOhne ein "voraus eilendes Ideal" gäbe es nur "träge Masse". Es geht aber um gesellschaftliche Fortschritte, wie ich sie in meinem voraus gehenden Beitrag bereits aufgezählt hatte, um Haltung und zwar auch dann, wenn niemand hinsieht. (Ich bin halt Idealist!) Verbrechen wird man nie verhindern!
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: die sowohl in koran wie bibel anzufindenden unsäglichkeiten kann man nicht unbedingt demn "großen Verwaltungskomplex namens Kirche" anlasten. wer das tut, macht es sich gar zu einfachEcht petronisch ausgedrückt: Das habe ich auch nicht behauptet! :icon_exclaim:
Zum Thema "Privatreligion":
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: was soll ... der vergleich eines "ismus" (ob der atheismus überhaupt einen solchen im landläufigen sinn darstellt, darüber wäre auch noch mal zu diskutieren) mit einer person besagen?Nichts – du bist derjenige, der dauernd solche Zuweisungen vornimmt.
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: aber du meinst wahrscheinlich, daß das einzige die atheisten verbindende die tatsache ist, daß sie nicht an einen gott glauben, und willst darauf hinaus, daß jeder, der sich, egal wie auch immer, auf jesus beruft, ein christ istWill ich das? Christ ist, wer sich zu einer christlichen Gemeinde zählt und getauft ist.
(03-06-2009, 09:43)petronius schrieb: religion besteht nun mal aus "Spekulationen über Gott" - das ist (nach ihrem selbstverständnis) ihr einziger zweckDas wäre ziemlich unbiblisch. Es gibt natürlich solche Spekulationen. Aber aus guten Gründen verlangt bereits das alte Testament: "Macht euch kein Bildnis und Gleichnis (von Gott) und betet sie nicht an." Wer Gottesspekulationen einen Wert beimisst, "betet" sie an, Atheisten eingeschlossen. :eusa_naughty: (auch wenn es nur dazu dient, die eigene Ablehnung eines Gottes zu stützen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard