31-05-2009, 01:18
(30-05-2009, 21:31)Mandingo schrieb: Vielleicht solltest du einmal die Bergpredigt (Matthäus 5-7) lesen, dann siehst du, dass Jesus selbst es uns vormacht.Nein, da hast du den Text nicht richtig verstanden. Was Jesus da macht, ist eine typisch rabbinische Auslegungsweise, eine Methode, die einen Zaun um die Thora bauen genannt wird. Da werden Dinge verboten, die im AT nicht direkt verboten sind, aber nahe am Verbotenen.
Und während die meisten Rabbinen da ziemlich formale "Zäune" bauten (z.B. nur 39 Schläge erlauben, wenn im AT das Höchstmaß von 40 festgelegt ist), baut Jesus seinen Zaun entsprechend der Intention der Gebote.
Die einzige Aussage, der Jesu in den sog. "Antithesen" widerspricht, ist die Aufforderung, den Feind zu hassen - und die steht nicht im Gesetz, die ist rabbinische Überlieferung gewesen. Die "Antithesen" der Bergpredigt sind also in Wirklichkeit keine, sondern wurden nur so genannt, weil sich christliche Theologen zu wenig mit der jüdischen Umwelt Jesu befasst haben.
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"

