27-05-2009, 21:36
Hallo Sonne,
ich war lediglich ein Bisschen nachlässig mit den Anführungszeichen, so konnte man in der Tat einen Widerspruch in meinen Aussagen heraus lesen. Es gibt nach der naturwissenschaftlichen Methode nur Beschreibungen, die für einen fest umrissenen Satz von Randbedingungen gültig sind, eine sehr relative, zeitgebundene Wahrheit, keinesfalls "die" (eine und einzige) Wahrheit über "die" Realität! Die von dir monierten Sätze stellen damit keine Widersprüche dar.
Dass du vorher 2 Behauptungen aufgestellt hast, die definitiv meiner (und wie sich heraus stellt, auch Petronius' Erfahrung) widersprechen, darauf gehst du mit keiner Silbe ein.
Deine Diskussion um die Frage nach einer anderen Wissenschaft vermag ich nicht nachzuvollziehen.
Dazu müsstest du erst einmal nachweisen, an welcher Stelle die naturwissenschaftliche Methode versagt.
Ich will nicht bestreiten, dass sich Naturwissenschaftler in ihren populärwissenschaftlichen Werken durchaus weltanschaulich wertend äußern. Das aber ist nicht eigentlich "naturwissenschaftlich", sondern menschlich verständlich. Ich äußere mich hier auch nicht Physiker.
Eine Wissenschaft, die a priori Wertungen in ihr Fachgebiet einbaut, verdient ihren Namen nicht. Sie wird immer Gefahr laufen, an anderer Leute Maßstäbe zu scheitern (siehe die Forderung nach Universalität).
Und das gilt auch für die Geisteswissenschaften. Natürlich kann sich diese den historischen Werdegang, allgemeine Denkgewohnheiten einschließlich aller möglichen Beurteilungsverfahren vornehmen. Aber auch darin dürfen keine a priori Scheuklappen angelegt werden, anderenfalls werden wesentliche Gesichtspunkte, Verhaltensweisen, umlaufende Vorurteile und dergleichen ausgeblendet, sprich übersehen. Dadurch wird das betreffende Thema gründlich verfehlt.
Auch schließt die naturwissenschaftliche Methodik keineswegs vernetztes Denken, multikausale Wirkungen, Ergebnisstreuungen oder chaotisches Verhalten aus. Das scheint nur auf den ersten Blick so.
Das Einzige, was wirklich ausgeschlossen wird, sind akausale Einzelfälle, die sich auch stochastischen Methoden verschließen oder allein auf subjektivem Erleben beruhen, für die es folglich auch keine Modellvorstellung gibt.
Wenn also die "europäische Dominanz" Ursache für das Zurückstehen der Muslime bei den Nobelpreisen ist, dann kann das nicht auf die naturwissenschaftliche Methodik zurück geführt werden.
Wenn sich deine "humanities" als "hinten von der Bank herunter gefallen" darstellen (in USA), dann kann das nur bedeuten, dass ihre Methoden im Grunde nicht anerkannt werden können, weil mindestens eine der Grundforderungen nicht erfüllt wird.
Welche? (weiß ich nicht!)
Aber mit der muslimischen Welt und ihrerm Wissenschaftsbetrieb hat das nichts zu tun.
ich war lediglich ein Bisschen nachlässig mit den Anführungszeichen, so konnte man in der Tat einen Widerspruch in meinen Aussagen heraus lesen. Es gibt nach der naturwissenschaftlichen Methode nur Beschreibungen, die für einen fest umrissenen Satz von Randbedingungen gültig sind, eine sehr relative, zeitgebundene Wahrheit, keinesfalls "die" (eine und einzige) Wahrheit über "die" Realität! Die von dir monierten Sätze stellen damit keine Widersprüche dar.
Dass du vorher 2 Behauptungen aufgestellt hast, die definitiv meiner (und wie sich heraus stellt, auch Petronius' Erfahrung) widersprechen, darauf gehst du mit keiner Silbe ein.
Deine Diskussion um die Frage nach einer anderen Wissenschaft vermag ich nicht nachzuvollziehen.
Dazu müsstest du erst einmal nachweisen, an welcher Stelle die naturwissenschaftliche Methode versagt.
Ich will nicht bestreiten, dass sich Naturwissenschaftler in ihren populärwissenschaftlichen Werken durchaus weltanschaulich wertend äußern. Das aber ist nicht eigentlich "naturwissenschaftlich", sondern menschlich verständlich. Ich äußere mich hier auch nicht Physiker.
Eine Wissenschaft, die a priori Wertungen in ihr Fachgebiet einbaut, verdient ihren Namen nicht. Sie wird immer Gefahr laufen, an anderer Leute Maßstäbe zu scheitern (siehe die Forderung nach Universalität).
Und das gilt auch für die Geisteswissenschaften. Natürlich kann sich diese den historischen Werdegang, allgemeine Denkgewohnheiten einschließlich aller möglichen Beurteilungsverfahren vornehmen. Aber auch darin dürfen keine a priori Scheuklappen angelegt werden, anderenfalls werden wesentliche Gesichtspunkte, Verhaltensweisen, umlaufende Vorurteile und dergleichen ausgeblendet, sprich übersehen. Dadurch wird das betreffende Thema gründlich verfehlt.
Auch schließt die naturwissenschaftliche Methodik keineswegs vernetztes Denken, multikausale Wirkungen, Ergebnisstreuungen oder chaotisches Verhalten aus. Das scheint nur auf den ersten Blick so.
Das Einzige, was wirklich ausgeschlossen wird, sind akausale Einzelfälle, die sich auch stochastischen Methoden verschließen oder allein auf subjektivem Erleben beruhen, für die es folglich auch keine Modellvorstellung gibt.
Wenn also die "europäische Dominanz" Ursache für das Zurückstehen der Muslime bei den Nobelpreisen ist, dann kann das nicht auf die naturwissenschaftliche Methodik zurück geführt werden.
Wenn sich deine "humanities" als "hinten von der Bank herunter gefallen" darstellen (in USA), dann kann das nur bedeuten, dass ihre Methoden im Grunde nicht anerkannt werden können, weil mindestens eine der Grundforderungen nicht erfüllt wird.
Welche? (weiß ich nicht!)
Aber mit der muslimischen Welt und ihrerm Wissenschaftsbetrieb hat das nichts zu tun.
(27-05-2009, 13:50)Sonne schrieb: Daher nochmal die Frage: Ist es nötig/sinnvoll/zu rechtfertigen, dass unsere europäischen Wissenschaftskritierien, trotz langer Tradition), universalisiert werden? Oder gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten Wissenschaft zu betreiben, die die Gesellschaft bereichert?Welche methodische Forderung würdest du ergänzen wollen, welche weglassen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard