25-05-2009, 13:52
(22-05-2009, 00:34)hermes schrieb: Weiß hier jemand einen Ausweg aus dem Dilemma?
um die diskussion noch mal von kopf auf die füße zu stellen:
der ausweg aus dem dilemma ist natürlich ganz einfach: alles, was man heute nicht mehr so gerne hören würde, bzw. was widersprüche ergibt, wird ausgeblendet und/oder weginterpretiert ("ist nicht wörtlich zu verstehen" usw.)
was ja auch insofern völlig in ordnung ist, als die bibel ja nicht ein werk aus einem guß ist, sondern ein konglomerat verschiedenster pamphlete, aus verschiedenster quelle und mit den verschiedensten zielrichtungen verfaßt. kein wunder also, wenn da so einiges "nicht zusammenpaßt"
wie gesagt: durch entsprechende interpretation kriegt man das alles in den griff - muß sich dann nur die frage gefallen lassen, wie willkürlich denn die auswahl dessen ist, was wörtlich zu verstehen sei und was nicht (wer sagt denn z.b., daß ausgerechnet das "liebe deinen nächsten" todernst gemeint sein soll?)
ein problem haben nur die wörtlich bibelgläubigen. deren logische verrenkungen sind dann eher spaßig, z.b., wenn die alttestamentarischen schlächtereien des jahwe flugs zu akten väterlicher liebe erklärt werden
und, um den bogen zur frage "muß es denn unbedingt gott sein?" zu schlagen:
nein, es muß eben nicht. vergiß gott und göttliche inspiration, lies die bibel als kulturelles zeugnis vergangener epochen, und niemand hat ein problem mit widersprüchen und inkonsistenzen
literatur darf schließlich so gut wie alles, bzw.: vor tausenden von jahren war es halt so, daß man nur mit greuelmärchen (vom eifersüchtigen rachegott jahwe) erzieherische wirkung erzielen zu können vermeinte, und später meinte man, mit dem leuchtenden vorbild jesus bessere erziehungwirkung zu erreichen
problematisch wirds erst, wenn man diesen erzieherisch gedachten geschichten "göttliche" realität zuschreibt