22-05-2009, 15:21
(22-05-2009, 14:37)Ekkard schrieb: Hermes und Fimatex,
die Eingangsfragen zeugen von einer Glaubensauffassung, die sehr kindlich anmutet. Da ist der liebe Gott, der dies oder jenes tut oder unterlässt. So geht doch Glaube nicht!
aber selbstverständlich geht glaube genau so - bei den meisten gläubigen jedenfalls
Zitat:Ihr müsst euch schon in Richtung erwachsener Menschen entwickeln, die ihren Verstand für das biologische und das sozial vernetzte Überleben einsetzen. Wie geht das am Besten?
nicht, indem man glaubt (an eine transzendente macht, die es schon qua ihrer allmacht irgendwie richten wird), sondern indem man die regeln für "das biologische und das sozial vernetzte Überleben" am verstand ausrichtet - und nicht an dem, was jemand als willen eines gottes behauptet
Zitat:Sagen wir mal, indem man zunächst einmal für die einfachen Lebensvoraussetzungen wie Essen, Wohnen, Kleiden sorgt. Soll dies halbwegs befriedigend funktionieren, sind wir auf das Zusammenwirken durch andere Menschen, also "unsere Gesellschaft" angewiesen.
Dies vorweg, stellt sich die Frage, wie wir diesen Prozess optimieren. Es wäre äußerst unökonomisch, jedes Urteil über unser und anderer Menschen Handeln jedes Mal durch ein trial-and-error Verfahren heraus zu finden versuchen. Also brauchen wir gesellschaftliche Konventionen, die uns dies einfach direkt sagen, m. a. W.: Was ist das Gute, Nützliche, Lebensfördernde und was lassen wir besser?
richtig!
wir brauchen eben nicht den glauben an irgendwelche götter, sodaß wir uns dann erst recht den schädel einschlagen im streit darüber, welcher gott denn nun recht hat
Zitat:An dieser Stelle kommt die Schöpfung ins Spiel, die Trennung von geistiger Innen- und objektiver Außenwelt. Unsere Seinsweise wird durch die Schöpfung um eine geistige Dimension erweitert: die Welt der Werte und Konventionen
unfug. das hat mit schöpfung überhaupt nichts zu tun. die "Trennung von geistiger Innen- und objektiver Außenwelt" ist lediglich etwas, was die evolution schließlich unserem gehirn ermöglicht hat
Zitat:Damit sind wir nicht allein. Die Religionen haben darin bereits Vieles geordnet und in Berichte und Geschichten verpackt. Wir müssen es für unsere Reaktion darauf nur noch aufarbeiten
wir können auch getrost darauf verzichten, die "Berichte und Geschichten" der religionen so zurecht zu interpretieren, daß sie in das jeweils aktuelle wertebild passen. wir können uns auch gleich daran machen, unsere werte an deren realer praxistauglichkeit zu messen - ohne weihrauch, gebet und sonstiges brimborium
Zitat:In dieser geistigen Dimension, so stellt es sich im Christentum dar, ist die geistige Richtschnur die Liebe zu einem höchsten Wesen, zu Gott. Alles, was wir tun, müssen wir zuvor beurteilen
was sich wie "im Christentum darstellt", ist für die übergroße mehrheit (die nichtchristen) nun aber so was von belanglos...
Zitat:Selbstverständlich kann man den Begriff „Gott“ durch eine allgemeine Verantwortlichkeit den Menschen in unsere Umgebung, vielleicht auch noch unserer Umwelt gegenüber ersetzen.
Bleiben wir einfach bei dem synonym verwendeten Begriff „Gott“:
Wo bleiben dann Fragen wie: „Ist Gott ein Mörder?“
Sie stellen sich ganz einfach als unsinnig heraus
aber eben nur dann, wenn man "den Begriff „Gott“ durch eine allgemeine Verantwortlichkeit den Menschen in unsere Umgebung, vielleicht auch noch unserer Umwelt gegenüber ersetzt". das eben tut das christentum nicht
überleg dir bitte mal, wie du eigentlich argumentieren willst: als christ (deinem gott verantwortlich) - oder als humanist (deinen mitmenschen verantwortlich). du kannst nicht die argumente des einen heranziehen, um den anspruch des anderen zu untermauern
Zitat:Gott hat solche Eigenschaften einfach nicht, sondern Gott ist einzig die Frage an uns, ob wir gerecht, barmherzig, achtungsvoll usw. handeln oder ob etwa unser Handeln gegen Leben und Gesundheit anderer gerichtet ist
das ist nicht christliche lehre, nach der gott ein persönlicher gott ist - der muß qua definition bestimmte eigenschaften besitzen