14-05-2009, 10:28
(13-05-2009, 07:34)salzfee schrieb: ....zum taufen berechtigt ist. [...] das dies seine jünger in seinem auftrag machen sollten.
Hallo Sigrid,
da liegt ein Missverständnis vor. Es gab keinen Auftrag von Jesus an seine Jünger, zu taufen!
Wie ich schon zuvor angemerkt habe, ist der Taufbefehl nach Mt 28, 18-20 kein authentisches Herrenwort. Es wurde in den nachösterlichen Mysterienbericht eingebunden, um den in der Apostelgeschichte beschriebenen Taufpraktiken die nötige Legitimation zu geben.
Ebenso müssen die beiden von mir angesprochenen Stellen in Joh 3,22 u. 4,2 verstanden werden.
Zu Lebzeiten Jesu haben auch seine Jünger nicht getauft, wohl aber nach seinem Tod als Mitglieder der Jerusalemer Urgemeinde, soweit man der Apg Glauben schenken will.
Die Taufe im Jordan, die Jesus von Johannes empfing, hat mit dem Taufsakrament, wie es heute verstanden wird, wenig zu tun. Was die Taufe für Johannes (und damals natürlich auch für Jesus) war, ist bei Flavius Josephus, die wohl zuverlässigste Quelle in diesem Zusammenhang, nachzulesen.
In den Altertümern (Buch 18, 117) berichtet er:
Herodes hatte Johannes hinrichten lassen, obwohl er ein edler Mann war, der die Juden anhielt, nach Vollkommenheit zu streben, indem er sie ermahnte, Gerechtigkeit gegeneinander und Frömmigkeit gegen Gott zu üben und so zur Taufe zu kommen. Dann werde, verkündete er, die Taufe Gott angenehm sein, weil sie dieselbe nur zur Heilung des Leibes, nicht aber zur Sühne für ihre Sünden anwenden; die Seele nämlich sei dann ja schon vorher durch ein gerechtes Leben entsündigt.
MfG E.
MfG B.

