05-05-2009, 06:53
(05-05-2009, 00:29)Ekkard schrieb: Also "Aufklärung" hat mit Fakten so gut wie nichts zu tun, sondern ist ein klarer Wechsel der Geisteshaltung, der alle Konventionen auf den Prüfstand gestellt hat, den religiösen Glauben eingeschlossen
und damit der berufung auf und "Darstellung von Fakten" größeres gewicht verliehen als dogmatischer "Indoktrination"
q.e.d. bzw., was fimatex wohl gemeint hat
(05-05-2009, 00:29)Ekkard schrieb: Das Beispiel "Evolution" ist ein ziemlich mieses Beispiel. Diese war damals mehr eine Phänomenologie denn eine Theorie und beruhte auf Vermutungen. Die Angriffe wären damals berechtigt gewesen, wie man heute weiß. Nur wurden sie völlig idiotisch mit dem Widerspruch zum Schöpfungsmythos begründet. Das zeigt eigentlich nur, dass bereits vor 150 Jahren und mehr dieser Mythos nicht mehr ontologisch sondern analytisch verstanden wurde
eben - weil man sich auf fakten (was sonst soll denn phänomenologie sein?) berief anstatt auf dogmatisch tradierte mythen
(05-05-2009, 00:29)Ekkard schrieb: So werden analytische Fragen nach Dauer, Zeitpunkt, Energie, Entfernung, Ort usw. plötzlich wichtig und verwirren den modernen Kleingeist.
Am Schöpfungsmythos ist jedoch allein die Frage nach der menschlichen Situation wichtig: Wie steht der Mensch zur Welt; wie steht er zu Tieren, zu anderen Menschen, ist er allein oder auf andere angewiesen, vor wem ist er verantwortlich, worin findet er Geborgenheit, Regelmäßigkeit, Normalität usw.
ist ja auch verständlich: wozu sich von fakten bzw. der realität "verwirren lassen", wenn man sich doch auch so bequem im mief des mythos suhlen kann...
das dumme am mythos ist nur, daß er eben nicht nur individuelle standortbestimmung ist, sondern durchaus von außen verordnet wird (wer das nicht bereit war, zu akzeptieren, konnte durcaus auf dm scheiterhaufen landen)
(05-05-2009, 00:29)Ekkard schrieb: Darwins Lehre und vieles, was später bis heute Wissenschaft ausmacht, gehört zu den analytischen Eigenschaften der Welt. Mit der Stellung des Menschen hat dies nur indirekt zu tun. Natürlich gibt es Berührungspunkte, wenn Fragen von existentieller Natur gestellt werden: Soll man einen nuklearen Krieg führen, wenn man denn kämpfen muss?
jetzt vermischst aber du so einiges.
was hat die (moralische) frage nach krieg mit der evolution zu tun?
mit der stellung des menschen innerhalb der entwicklung der arten hat evolution alles zu tun - für die stellung des menschen, wie er sie sich gern selber zuschreiben will, ist natürlich der mythos zuständig