05-05-2009, 06:18
(04-05-2009, 22:56)Ekkard schrieb: Ja, das ist etwas, was ich auch nicht so unmittelbar begreife. Ich erkläre mir das mit mythischem Symbolismus. Es geht ja in den Gemeinschaften darum, über Glauben sprechen zu können. Man kann nicht bei jedem Satz sagen: "Ich weiß nicht, aber ich glaube ...". So kommt es im Laufe der Zeit zu einer besonderen Art der "mythologischen" Codierung, die aber inzwischen - also im Geiste des analytischen (zerlegenden) Denkens - nicht mehr verstanden wird. Wir Heutigen müssen einfach zugeben, dass wir das ganzheitliche Denken jenseits der Details zugunsten von Analyse und Synthese verlernt haben.
Beispiel "Hölle": Wir fragen direkt: Welche Temperatur, wie lange, für welche Sünden? anstelle der Frage, wie wir (ganzheitlich) "besser" oder "gelingender" leben können, ohne solche Details zu hinterfragen. Wir müssen also den Gedanken "Hölle" heute anders fassen, um das gleiche Erziehungsziel zu erreichen.
deiner ansicht nach ist also diese (höllen)strafbewehrte bevormundung völlig unbeabsichtigt ganz von selner entstanden, aus einer art mißverständnis heraus?
niemand hat es ganz nützlich gefunden, die sehnsucht nach einem leben nach dem tode dazu zu nutzen, einen repressionsapparat aufzubauen, in dem den menschen eine permanenete schuld eingeredet wird, weil die vielfältigen vorschriften in der praxis kaum oder nicht alle einzuhalten sind?
