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Warum wird die Vernunft von vielen Gläubigen so gering geschätzt?
#18
(04-04-2009, 17:29)Ekkard schrieb: Frage 1: Was ist Glaube (jedenfalls, wie wir ihn hier im Thread verstehen)?
Antwortfeld: Vertrauen in das, was andere aussagen; Vertrautheit in mein Urteilsvermögen; Akzeptanz von Prinzipien - besonders der ethischen ...

Frage 2: Lässt sich Logik (logisches Schließen) auf Glaube anwenden?
Antwortfeld: NEIN, weil Glaube eine Sammlung von Ausgangspositionen aus dem vorigen Antwortfeld ist. Von welchen anderen Prinzipien will man die vertrauten Prinzipien logisch erschließen?

Frage 3: Was kann man beweisen und wie? - Jedenfalls keine Grundaussagen, die letztlich die kulturelle Identität definieren.
Beweisen heißt ja: Logisch zurückführen auf Prinzipien, denen ich vertraue. Von den Grundaussagen kann ich nur angeben, ob ich sie akzeptiere (oder eben nicht). Anderenfalls sind es keine Grundaussagen. Beispiel: "Ich möchte menschliches Leben auf dieser Erde (grundsätzlich) erhalten wissen" (christlich: du sollst nicht töten) oder "Jedem Menschen stehe ein Recht auf Eigentum zu" (christlich: du sollst nicht stehlen), ...

Frage 4: Was ist das Gegenteil von Glauben?
Antwortfeld: Einstellung des Urteilens, Verwerfen aller Erfahrung, Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber, Verwirrung durch die vielfältigen Erscheinungsformen der Welt, Missachtung derselben, Widerspruch um des Widersprechens willen, Chaos im Denken, Überschreitung der Kategorien, ...

Was sagt bringt uns das?
1. Glaube ist eine notwendige Voraussetzung für das Leben in menschlicher Gesellschaft einschließlich der Vernunft.
2. Es kann sein, dass man mit Prinzipien in Kontakt kommt, die nicht passen. Man kann von einer "guten" Wirkungsgeschichte oder von dem Versprechen einer solchen konditioniert werden - aber nicht "logisch"!

Ich denke , der Knackpunkt liegt in der Anwendung vom allgemeinen Begriff des "Glaubens" auf bestimmte religiöse Wahrheiten .
Natürlich "glauben" alle Menschen . Sie glauben an die Sinnhaftigkeit von ethischen Grundsätzen , glauben an die Aussagen von "Gelehrten" ,etc.

Aber es gibt trotzdem Unterscheidungen in der Art des Glaubens .
Der Glaube an religiöse Wahrheiten ist was anderes als der Glaube an wissenschaftliche Wahrheiten .

Ich denke , das Threadthema zielt auf die Frage nach dem Glauben an Dinge , die der Vernunft eines wissenschaftlich denkenden Menschen widersprechen .

Wie kann man an solche Dinge noch glauben ?
Und wenn man es tut , weil es sich vom Wohlgefühl her oder auch im Bezug auf gesellschaftliches Leben positiv auswirkt , muss man sich dann nicht negativ in Bezug zu einer wissenschaftlichen Vernunft stellen , nach dem Motto : "Gottes Weisheit ist höher als der Menschen Weisheit" ?
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RE: Warum wird die Vernunft von vielen Gläubigen so gering geschätzt? - von Mustafa - 04-04-2009, 21:47

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