25-01-2009, 21:15
(25-01-2009, 00:59)miriam schrieb: wenn es etwas gäbe, das schneller wäre als die Vakuumlichtgeschwindigkeit, würden wir das merken..?Das könnte man messen.
miriam schrieb:woran würden wir das merken?Die Strecke wäre in km größer, als das Licht normalerweise für 1 km braucht: 3,3 Mikrosekunden pro km - eine locker messbare Zeitspanne!
-.-.-.-.-.-. Ausführlich: -.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Unserer Welt liegt eine ganz bestimmte Geometrie zugrunde, die nicht unabhängig von Masse, Schwerkraft und Bewegung ist. Diese Erkenntnis stammt von Albert Einstein, die er erstmalig in seiner "Speziellen Relativitätstheorie" erfolgreich verwendet und später zur "Allgemeinen Relativitätstheorie" erweitert hat.
Inwieweit stimmen diese Theorien? Nun, die Antwort ist überwältigend: In allen Experimenten, welche mit wirklich sehr hohen Geschwindigkeiten (nahe der Vakuumlichtgeschwindigkeit) durchgeführt werden oder unter Einwirkung der Schwerkraft (ja, sogar unser Navi!) stimmen mit der Theorie überein. Es gibt also keinen Zweifel daran, dass die Relativität eine vergleichsweise "richtige" Vorstellung unserer Wirklichkeit vermittelt.
Die Relativität funktioniert, wenn man eine bestimmte Strukturkonstante in die Newtonschen Gleichungen der Bewegung einführt und eine bestimmte Transformation vom eigenen zum fremden, bewegten System vornimmt (die so genannte Lorentz-Transformation). Die genannte Strukturkonstante (c abgekürzt) hat die Einheit einer Länge pro Zeiteinheit, also einer Geschwindigkeit.
Es ist keine Frage, dass jede Addition von Geschwindigkeiten höchstens zu c führen kann. Man kann das bildlich als "Kapsel aus Raum und Zeit" um bewegte Gegenstände auffassen, die sich in dem Augenblick gegen alles verschließt, wo c erreicht wird.
Warum reist das Licht im Vakuum mit c? Die Antwort ist relativ einfach: weil Licht keine Ruhemasse transportiert, sondern nur ein Wechselfeld mit einem gewissen Energie-Inhalt. Die Bewegung jedes massereichen Teilchens kann sich c (unter Aufnahme kinetischer Energie) lediglich annähern: Längenkontraktion und Zeitdilatation verhindern, das weitere Wachsen der Geschwindigkeit.
Zurück zur Frage: Würden wir bemerken, wenn sich etwas schneller als c bewegt. Gewiss, das würde man. Geschwindigkeiten zu messen, ist vergleichsweise einfach. Es hat ja auch schon Experimente dieser Art gegeben. Leider beruhten sie auf einem Trugschluss, der inzwischen auch gut und nachvollziehbar beschrieben worden ist.
Übrigens gibt es Situationen mit "Überlichtgeschwindigkeiten". Beispiel ist der Sehstrahl, mit dem ich den Himmel abtaste. Ich denke, ich kann mich in 2 s einmal um meine Achse drehen und ich kann mir dabei Sternbilder ansehen. In 4 bis 20 Lichtjahren Entfernung wandert dann mein Fokus ganz sicher schneller von Stern zu Stern, als es das Licht kann. Wichtig ist zu betonen, ein Masse- oder Informationstransport kann c nicht überschreiten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard