29-12-2008, 14:33
(28-12-2008, 21:34)melek schrieb: Wieso haben sie also nicht den Mythencharakter der Geschichten stärker betont ?
Auch wenn Wundergeschichten damals üblich waren , sollte man von den Aposteln doch erwarten , daß sie aus Wahrheitsliebe heraus die Darstellung als historische Ereignisse abgelehnt haben ?
Es geht um die errettende Wahrheit. Damals glaubte man das Weltende unmittelbar bevor. Nicht nur Juden, Jesus-Juden oder Jesus-Heiden hatten Apokalypsen.
Der einzige Weg errettet zu werden war für Jesus-Anhänger das Bekenntnis zu Jesus Christus.
Das war DIE Wahrheit für die frühen Jesus-Anhänger.
Um möglichst viele Menschen vor der Verdammnis zu retten, musste ein attraktiver Glauben geboten werden. Offenbar waren die meisten Menschen durch Wunder zu beeindrucken. Darum bestand keine Notwendigkeit über die Glaubwürdigkeit theologische Diskussionen zu führen.
Im übrigen gab es zunächst nur sehr wenige Jesus-Anhänger und die hatten andere Probleme, als die Diskussion über die Realität von Wundern.
Vor allem sollten eben möglichst viele Menschen zum Glauben kommen. Soweit ich weiß hatte die Bewegung unter den Juden nur mäßigen Erfolg. Da wurde die Hauptschuld am Tode Jesus den Juden zugeschoben um nicht in Konflikt mit den Römern zu kommen, bzw. um römische Bürger für die Religion zu gewinnen.
Es ging um die Errettung der Menschen. Nicht nur fürs Leben, sondern für die Ewigkeit. Da wurde vieles nicht diskutiert und vieles so geschildert, wie es die Menschen gern hörten.
So ähnlich wurde und wird noch im Islam und im Erweckungs-Christentum um Seelen gerungen. Da wird gezielt Propaganda gemacht mit den Ängsten und Hoffnungen vieler Menschen. Auch um den Preis, ein vereinfachtes, verfälschtes oder gar falsches Bild des Islams, bzw. Christentums zu erstellen. Vor allem wird alles verschwiegen oder schön geredet was den Beworbenen von der Konversion abhalten könnte.
Wichtig ist auch da vor allem, dass der Beworbene Muslim, bzw. Christ wird und damit errettet ist.
Gruß
Lhiannon