(25-12-2008, 01:00)indymaya schrieb: Die "wunderbare Weinvermehrung" ist doch das klassische Beispiel eines Gleichnisses.
Kein Gleichnis! Und schon gar kein "klassisches"!
Nach Johannes steht das Wunder auf der Hochzeit zu Kana am Beginn seines Wirkens. Dazu erklärt Johannes (Joh 2,11): Das ist das erste Zeichen (Wunder), das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und die Jünger glaubten an ihn.
Eine Wundererzählung, kein Gleichnis! Noch dazu ein "Luxuswunder", wie es David Friedrich Strauß genannt hat (Das Leben Jesu, Bd 2. S. 226).
Jesus hat dieses Wunder nicht vollbracht. Es ist ihm zugefallen. Man hat es ihm angedichtet. Warum? Um das zu erklären, muss man ein wenig in der griechisch-römischen Mythengeschichte kramen:
Das Gedächtnis an die Hochzeit von Kana feiert die Kirche am 6. Jänner. Am Festtag der Epiphanie! Es ist auch der Tag, an dem in der Antike das Fest des Dionysos gefeiert und an von ihm vollbrachte Weinwunder gedacht wurde. In der Antike hat man den Hinweis noch verstanden! Nachzulesen bei R. Bultmann, Das Evangelium des Johannes, S. 83.
MfG E.
MfG B.