15-12-2008, 00:03
Wojciech,
ich gehe mit der zitierten Sure über die Stellung Jesu [4:171] im Grunde völlig einig. Darüber brauchen wir beide uns nicht weiter zu verständigen.
Dass dies beweisbar nicht der Fall ist, war den Menschen der Antike wohl nicht so bewusst, wie es uns heute ist. In der Tat war die "Erkenntnis", die Welt sei durch den geistigen Akt Gottes geschaffen, schlichtweg die "totale" Voraussetzung jeder Erkenntnis.
Für uns ist "Erkenntnis" neben der Deduktion (s. u.) Naturerkenntnis, also Erkennen von Zusammenhängen in der objektiven Natur, zu der auch alles gehört, was der Mensch herstellt.
Für mich zählen zunächst die Dinge dazu, die man zumindest im Prinzip "messtechnisch" erfassen und letztlich deuten kann. Dann gibt es noch die Erkenntnis, wie wir sie aus der Mathematik kennen: Axiome – Voraussetzungen – logische Kette und Beweis (Deduktion). Diese Erkenntnisse können auch nicht-mathematischer, philosophischer Natur sein.
Alles, was nicht in diese beiden Erkenntnisbereiche gehört, lassen sich meiner vorläufigen Meinung nach nicht erkennen.
Man kann zwar den Sinn von Regeln (und Gesetzen) "erkennen", d. h. als logisch notwendig einsehen. Ihre Befolgung ist jedoch an einen Erkenntnisprozess nicht gebunden. Dieser träte höchstens im Falle der Übertretung ein, wenn ich Sanktionen erleide.
Hingegen ist der Prozess des Glaubens als Seinsweise von Menschen durch schlichtes Fragen oder Beobachten geradezu physikalisch messbar und damit in meinem Sinne erkennbar.
ich gehe mit der zitierten Sure über die Stellung Jesu [4:171] im Grunde völlig einig. Darüber brauchen wir beide uns nicht weiter zu verständigen.
(14-12-2008, 23:01)wojciech schrieb: Weiter - Erkenntnis."Gut und Böse" steht synonym für "alles". Die Sündenfallgeschichte gibt unter anderem ein Bekenntnis zur Stellung des Menschen in der Welt: Der Mensch, das einzige Wesen, welches alles erkennen kann.
…
Du kennst das Versprechen, das die Schlange Adam und Eva macht (Bibel): "Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse"
Von was reden wir überhaupt?
Dass dies beweisbar nicht der Fall ist, war den Menschen der Antike wohl nicht so bewusst, wie es uns heute ist. In der Tat war die "Erkenntnis", die Welt sei durch den geistigen Akt Gottes geschaffen, schlichtweg die "totale" Voraussetzung jeder Erkenntnis.
Für uns ist "Erkenntnis" neben der Deduktion (s. u.) Naturerkenntnis, also Erkennen von Zusammenhängen in der objektiven Natur, zu der auch alles gehört, was der Mensch herstellt.
wojciech schrieb:Gibt es überhaupt "DIE" Erkenntnis?Es gibt zumindest ziemliche Unterschiede darin, was als Erkenntnis zählt.
Für mich zählen zunächst die Dinge dazu, die man zumindest im Prinzip "messtechnisch" erfassen und letztlich deuten kann. Dann gibt es noch die Erkenntnis, wie wir sie aus der Mathematik kennen: Axiome – Voraussetzungen – logische Kette und Beweis (Deduktion). Diese Erkenntnisse können auch nicht-mathematischer, philosophischer Natur sein.
Alles, was nicht in diese beiden Erkenntnisbereiche gehört, lassen sich meiner vorläufigen Meinung nach nicht erkennen.
wojciech schrieb:Ist es das was die Muslime als "Rechtleitung" ansehen und stetig darum bitten?Nein, definitiv nicht! Rechtleitung ist dasselbe, wie den ethischen oder sonstigen Regeln und Gesetzen in der rechten Weise zu folgen.
Man kann zwar den Sinn von Regeln (und Gesetzen) "erkennen", d. h. als logisch notwendig einsehen. Ihre Befolgung ist jedoch an einen Erkenntnisprozess nicht gebunden. Dieser träte höchstens im Falle der Übertretung ein, wenn ich Sanktionen erleide.
wojciech schrieb:Die Erkenntnis die ich meine fängt da an dass man an einen Schöpfer glaubt, und ab dort geht es aufwärts.Hm, dies wäre meiner Meinung nach ein "Bekenntnis". Es gibt keine Seinsweise Gottes in dieser Welt, die in dem oben von mir genannten Erkenntnisprozess nachweisbar wäre.
Hingegen ist der Prozess des Glaubens als Seinsweise von Menschen durch schlichtes Fragen oder Beobachten geradezu physikalisch messbar und damit in meinem Sinne erkennbar.
wojciech schrieb:Wer nicht glaubt und danach sucht ... wird ... nichts finden außer Vermutungen oder Erlebnisse() wie mit LSD oder sonstwelchen Drogen, die lediglich irgendwelche Bilder zeigen, und er wird vielleicht glauben, dass er Erkenntnis hat, ...Sich an die Denkstrukturen und die Verkehrssitten der Mitmenschen anzupassen, ist eine Frage des sozialen Überlebens und setzt nicht voraus, dieselben Bekenntnisse (soziologische Axiome) zu pflegen, zu haben oder zu äußern.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

