14-12-2008, 12:28
(14-12-2008, 02:02)melek schrieb: Das einzige , was wir tatsächlich als über uns erkennen können , ist die "Natur" .Der erste Satz ist ein Standpunkt, ein "Glaubenssatz" oder Postulat, dem ich zwar zustimme, das aber nicht für alle Menschen (bzw. deren Denken) gilt.
Somit muss auch sie der Fixpunkt sein , von dem alles ausgeht .
Jegliche Spekulation über einen unabhängig unseres Denkens existierenden Gott bringt einfach nichts .
Der zweite Satz unterstellt eine falsche Fragestellung. Ich will nicht in Abrede stellen, dass sich viele Menschen eine alles bestimmende, physische Person als Gott vorstellen.
Diese Vorstellung ist jedoch aus philosophischer Sicht äußerst problembeladen; du sagst: "bringt einfach nichts". Doch natürlich, diese Vorstellung bringt den so Glaubenden durchaus etwas! Nur haben sie sich mit den Implikationen nicht wirklich auseinandergesetzt.
Meine Haltung ist weit vor-sichtiger: An "Gott zu glauben" ist für mich eine Seinsweise hier auf Erden innerhalb der Natur. Es ist eine durchaus nachweisbare Haltung, etwas, das Wirkung hat.
Ob die transzendente Person des Schöpfers existiert oder ein Großes Ganzes, sagen wir die Natur als prägendes Kräftesystem als etwas Ganzes, oder etwas noch ganz anderes, ist für mich eine Frage mit leerer Antwortmenge, also irrelevant, allenfalls eine Sprachregelung zur Seinsweise meiner Person auf Erden.
Gott selbst besitzt keine Seinsweise hier in der physischen Welt, weil es kein Experiment gibt, mit objektiver Wirkung.
Ich hoffe, den Unterschied zwischen religiös geprägten Seinsweisen mit nachweisbarer Wirkung und Spekulationen über Objekte, über die wir, wegen ihrer idealtypischen Struktur nichts wissen können, deutlich machen konnte.
Die atheistische Haltung (Seinsweise hier auf Erden) unterscheidet sich in ihren Haltungen zu Menschen und Umwelt nicht wesentlich von religiös geprägten Haltungen zu den gleichen Objekten.
Zu deinen Fixpunkten: Fixpunkte sind immer eine "geistige" Leistung unseres Bewusstseins. Insofern kann man sie nur durch Fragen und Antworten (intersubjektiv) herausbekommen. Gleichwohl zähle ich sie zu den Seinsweisen, weil, sie einzunehmen oder einfach zu haben, nachweislich Außenwirkung haben (z. B. dadurch, dass gewisse Antworten gegeben werden).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

