13-12-2008, 00:36
(12-12-2008, 16:35)Ekkard schrieb: Die Dinge der objektiven, körperlichen, messbaren Welt enthält eine Reihe von Eigenschaften und Beziehungen, die nicht "körperlicher Natur" sind, aber gleichwohl nachweisbar vorhanden sind, also existieren
Was "körperlicher Natur" ist haben wir Menschen doch erst als solche definiert ...
(12-12-2008, 16:35)Ekkard schrieb: Wo und Wann aber existiert die Menge 5 oder "zurück" oder die Länge. Gerade die Zahlen sind an keine konkreten Objekte gebunden. Gleichwohl gibt es wunderbare Beweisketten über Aussagen zu Zahlen. Wo bleibt das alles, wenn eine Person fehlt, die das feststellt?
Ich nannte es vorher "kulturelle Wirklichkeit" ...
Offensichtlich können wir sowas "erschaffen" ... ist doch toll , oder ? *g*
(12-12-2008, 16:35)Ekkard schrieb: So auch bei der Seinsweise der Glaubenden. Wo bleibt sie, wenn mann dort keinen Kristallistationspunkt (das "Große Ganze", das Absolute, Gott) postuliert?
Das Problem ist , daß dieser "Kristallisationspunkt" erst vom Menschen erschaffen wird ! Jegliche Gottesvorstellung entsteht erst durch menschliche Denkmuster , und diese sind nunmal niemals objektiv .
Wir müssen uns also als Fixpunkt an etwas festhalten , was völlig unabhängig vom Menschen existiert .
Und das ist sicherlich die "körperliche Welt" , wie du sie nennst .
Zahlen und Mengen können wie Menschen ändern ... die "Natur" aber ist über uns .
Das wissen wir .
Ob der "Gott" , den wir uns als oberstes Prinzip denken , über uns ist , wissen wir aber nicht .
(12-12-2008, 16:35)Ekkard schrieb: Noch eine Erläuterung zum Positivismus: Meyers Lexikon sagt: "Im Gegensatz zum Rationalismus geht der Positivismus davon aus, dass die Quelle der Erkenntnis das erfahrungsmäßig Gegebene (»Positive«), die »Tatsache«, ...". Somit "gehen wir davon aus, dass" dort draußen eine Welt existiert, die wir erfahren und die wir nicht allein durch unsere Ratio erfassen können.
Über "nicht wahrnehmbare Dinge" machen wir (tunlichst) keine Aussage. Das heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Das ist ja auch meine Auffassung: Der Glaube ist eine Seinsweise und nach meiner Ansicht viel allgemeiner ist als alle -ismen uns weismachen. Sind wir Menschen nicht alle darauf angewiesen, uns auf andere und die Welt einzulassen mit Zielvorstellungen, die wir als "gut" empfinden (nicht nur halten!)?
Ein Ziel anzustreben (z. B. Verantwortlichkeit, die Seinsweise) ist nachweisbar, das Ziel selbst ist es nicht oder nicht unbedingt (im Beispiel: die globale Verantwortung, die Welt als Ganze, das Heilige oder schließlich das Göttliche.
Deinem letzten Absatz kann ich erstaunlicherweise wieder sehr gut zustimmen . *g*
Ich glaube , daß wir uns durchaus verstehen , nur ein wenig aneinander vorbeireden und andere Bilder bzw. Denkmuster benutzen ...

